Erste Liga, 1. Runde, 24.7.2015
NÖ Arena, 5.303
Nach drückend überlegener Anfangsphase gingen die St. Pöltner nach 14 Minuten in Führung. Doch postwendend vom Anstoß glichen die Salzburger aus, während der Stadionsprecher noch minutenlang verlas, von welchem Sponsor das Tor präsentiert wird und an welcher Adresse dieser zu finden ist. Nachdem die Salzburger ihren ersten Schrecken überwunden hatten, entwickelte sich ein flottes, ansehnliches Fußballspiel. Mit zweimaligem Ausgleichstreffer nach Rückstand bei einen guten Eindruck machenden St. Pöltnern kann Salzburg mit dem Auftakt zufrieden sein.
Die St. Pöltner Wolfbrigade zeigte eine Choreo zu Matchbeginn und supportete nach Kräften durchgehend. Mit Spruchbändern verabschiedeten sie einen Verstorbenen (samt offizieller Trauerminute im Stadion) und begrüßten ein Neugeborenes.
Die Augen waren allerdings mehr auf die andere Seite gerichtet. Auf der gegenüberliegenden Hintertortribüne hatten sich wohl zwischen 1.000 und 1.400 Salzburger Fans versammelt und machten ordentliche Stimmung im Stadion. Dass dieser Verein in die Bundesliga gehört und das Salzburger Original ist, steht außer Zweifel.
Zehn Jahre nach der feindlichen Übernahme durch die Dosen ist Salzburger Austria zurück im Profifußball. „Diese Fans gehen mir schon auf die Nerven, die sind vor zehn Jahren noch in kurzen Hosen gegangen und reden von Tradition. Wenn sie einen violett-weißen Klub wollen, dann sollen sie einen gründen.“ richtete der damalige Red Bull Zampano Kurt Jara dem Anhang vor ziemlich genau einem Jahrzehnt aus (Salzburger Nachrichten, 14.7.2005). Die Frage der Sympathie kann da auch einmal nachrangig sein. Gehöriger Respekt gebührt schon allein für die Leistung, in neun Jahren mit einer aus dem Nichts aus dem Boden gestampften Neugründung aus der untersten (7.) Spielklasse in die zweite Liga vorzustoßen.
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