Donnerstag, 9. August 2018

Zeitspiel 12



Rezension


Zeitspiel
Magazin für Fußball-Zeitgeschichte
#12 (II/2018)
100 S.







Auswärtsspiele sind das Thema der Ausgabe. „Wer das erste Mal zum Auswärtsspiel fährt, verändert sein Leben.“ stellen dazu Hardy Grüne und Frank Willig im Vorwort fest: „Auswärts trennt den Fan vom reinen Zuschauer. Und das schon seit Anbeginn der Fußballgeschichte.“ Im ausführlichen Schwerpunkt wird dem Thema Auswärtsfahren auf 30 Seiten nachgegangen und dabei manche Kuriosität und Anekdote aus der deutschen Fußballgeschichte gebracht. „Auch einer der ältesten Anfeuerungsrufe im deutschen Spitzenfußball entstand auf einer Auswärtsfahrt: Am 29. Mai 1927 reisten etwa 1.500 Fans von Hertha BSC per Sonderzug nach Leipzig, wo ihr Team im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft auf die SpVgg Fürth traf. Was genau passierte, ist bis heute Gegenstand von Spekulationen. Als die Hertha-Fans in Leipzig ankamen, hatten sie jedenfalls den Schlachtruf ‚Ha-Ho-He – Hertha BSC‘ ersonnen und gaben ihn im Probstheida-Stadion sogleich zum Besten.“
Die Reise, die Hoffnungen und Erwartungen auf der Fahrt, der Reiz des Fußballs an anderem Ort als im eigenen Stadion, etc. „Weil es ab einem Punkt zur Selbstverständlichkeit wird, weil man seinen Verein nicht allein lässt. Weil man ab einem gewissen Punkt einfach keine Wahl mehr hat.“ bringt der Bregenzer Benjamin Fogarasi in einer Befragung die Faszination des Auswärts-Allesfahrens auf den Punkt: Irgendwann ist das Auswärtsspiel genauso eine Selbstverständlichkeit wie das Heimspiel geworden.

Weiters werden im Heft der SV Arminia Hannover und der FSV Frankfurt portraitiert und mittlerweile schon traditionell ein faktenreicher Rückblick auf die Saison 2017/18 in den deutschen Ligen von 3. Liga bis zu den einzelnen Oberligen erstellt. Interessant ist dabei u.a. das ligenübergreifende Zuschauerinnen- und Zuschauerzahlenranking. Interessant ist auch eine Betrachtung der palästinensischen Fußballgeschichte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen