Kroatien, 3. HNL Jug, 9. kolo, 21.10.2017
Stadion Park mladeži, 200
Verdienter Heimsieg des durch Lizenzentzug 2017 als Tabellenletzter aus der ersten in die dritte Liga abgestürzten Vereins RNK Split. Man ist hier nicht nur in sportlichen Belangen sondern auch hinsichtlich der Beliebtheit in der Stadt sehr deutlich hinter Hajduk.
Der RNK Split (Radnički nogometni klub Split, „Arbeiter-Fußballklub Split“) wurde 1912 als HRŠD Anarh gegründet. Hrvatsko radničko športsko društvo stand für „Kroatischer Arbeiter-Sportverein“, Vereinsfarbe war das anarchistische Schwarz, Dressenfarbe blau-weiß. Es folgten im Lauf der Vereinsgeschichte die Vereinsnamen Borac, Jug, HAŠK, Dalmatinac und Arsenal. 1933 wurden politische Ausrichtung und Farbe geändert, seither spielt man im sozialistischen Rot und der Name wurde in RNK Split geändert. 1914 wurde der Verein von den österreichischen Behörden aufgelöst, da er sich weigerte nach dem Attentat von Sarajevo seine Fahne mit einem Trauerflor für die ermordeten Habsburger aus dem Fenster zu hängen. Das antifaschistische Engagement des Arbeitervereins war groß. Im Spanischen Bürgerkrieg organisierte man eine Expedition von Kriegsfreiwilligen für den Kampf gegen den faschistischen Militärputsch in Spanien, die aber von der jugoslawischen Polizei unterbunden wurde. Im Zweiten Weltkrieg bildeten Spieler und Vereinsmitglieder eine Einheit der kommunistischen Tito-Partisanen, im Kampf gegen die italienischen und deutschen Besatzer und ihre Helfer starben 13 von ihnen. Im Jugoslawien der Zwischenkriegszeit sowie in der kommunistischen Jugoslawien nach dem Zweiten Weltkrieg trat der Verein unter verschiedenen Namen an bis er 1953 Radničko sportsko društvo Split (RSK Split) benannt wurde. 1957/58 und 1960/61 spielte RNK Split in der ersten jugoslawischen Liga und 2010 bis 2017 in der ersten kroatischen Liga.
Größter Erfolg war der dritte Platz 2010/11, mit dem man sich für den Europacup qualifizierte und 2011 gegen Domžale und Everton in den Europa-League-Qualifikationsrunden spielte. 2014 spielte man erneut europäisch und kam über drei Qualifikationsrunden in das Play-off, wo man knapp gegen (0:0 und 0:1) gegen Torino ausschied.
Der in Split aufgewachsene Ivica Vastić spielte hier in der Jugend und 1990/91 seine erste Saison in der Kampfmannschaft.
Das Stadion Park mladeži („Jugendpark-Stadion“) wurde ab 1949 errichtet und 1955 als Heimstätte von RNK Split eröffnet. Als 1979 das alte Hajduk-Stadion geschlossen wurde, wurden die Flutlichtmasten von dort hier neu aufgestellt. Die Kapazität der betonierten Sitzplatztribünen im weitläufigen Rund aus aufgeschütteten Böschungen beträgt heute 4.075 Sitzplätze.
In der kroatischen Hafenstadt Split wurde auch die Stadt besichtigt.
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