Samstag, 22. November 2025
Admira Praha – Aritma Praha 2:1 (1:1)
Tschechien, 3. česká fotbalová Liga, sk. A, 16. kolo, 22.11.2025
Stadion Na Pecích, 200
Admira gegen Aritma im Samstagvormittagsspiel in Prag. Die Gäste gingen anfangs nach 25 Minuten in Führung, aber die Admira konnte zehn Minuten später ausgleichen und zwanzig Minuten vor Schluss den Siegestreffer erzielen.
„Heja Admira!“ jubelte der Fanblock. Auch „Oi! Oi! Oi! Admira/Slavoj!“ war von ihnen als Anfeuerung zu hören. Ein offensichtlich alter Chant, der sich auf einen früheren Vereinsnamen von vor zwei Jahrzehnten bezieht.
Der FK Admira Praha wurde 1909 als SK Meteor Kobylisy in der damals noch selbständigen Gemeinde Kobylisy (deutsch Kobilis) gegründet, die 1922 in die Stadt Prag eingemeindet wurde und dort heute Teil des achten Bezirks ist. Aus dem Sportverein wurde 1920 nach Beschluss der 1922 folgenden Eingliederung nach Prag der SK Praha XVI und 1931 der SK Praha VIII, der 1940 mit dem SK Rapid VIII fusionierte. 1948 wurde unter neuen politischen Verhältnissen in der kommunistischen Tschechoslowakei der SK Praha VIII mit dem SK Admira VIII zur neuen TJ Dynamo-vozovna Praha zusammengeschlossen. Die Admira VIII war 1923 als Arbeitersportverein SK Rudá hvězda Kobylisy entstanden, 1924 zum Dělnický SK Kobylisy umbenannt worden und hatte sich 1930 nach Vorbild des in den 1920/1930er Jahren mit österreichischen Meistertiteln und Cupsiegen ihre größte Zeit feiernden SK Admira Wien, die zuletzt 1927 und 1928 im Mitropacup gegen Slavia Prag gespielt hatte, Admira VIII benannt. Der Zusammenschluss zur TJ Dynamo-vozovna Praha, die im neuen Sportsystem als Werksverein der Straßenbahnremise firmierte, bedeutete nach der Regelung von 1952, dass Sportlerinnen und Sportler im Sportverein ihres Arbeitgebers zu spielen hatten, eine große Vereinskrise. „Byl to pro klub těžký úder, neboť mezi našimi tehdejšími fotbalisty se našli zástupci lecjakých profesí, muži od elektrických drah však mezi nimi v podstatě nebyli. Následkem tohoto rozhodnutí byl zánik mužstev dospělých.“ („Dies war ein schwerer Schlag für den Verein, denn unter den damaligen Fußballern waren Vertreter verschiedener Berufe, Männer der Straßenbahn fehlten jedoch praktisch. Die Folge dieser Entscheidung war die Auflösung der Erwachsenenmannschaften.“) berichtet die Vereinschronik. Nur die Nachwuchsmannschaften blieben bestehen, bis 1955 die Regel gelockert wurde und man wieder eine Kampfmannschaft im Spielbetrieb stellen konnte. 1968 benannte sich der Verein TJ Admira Praha 8, 1978 wurde daraus die TJ Admira Kobylisy, 1992 nach Zusammenschluss mit der TJ Slavoj Praha 7 der FK Admira/Slavoj und seit 2006 heißt man nun Fotbalový klub Admira Praha. Im tschechoslowakischen Fußball spielte der Verein mit einer Abstiegssaison Unterbrechung 1965/66 bis 1988/89 in der Divize. Die größten Erfolge sind die Drittliga-Saisonen in der ČFL 1996/97 bis 2002/03 nach dem Meistertitel der Divize A 1995/96, erneut 2013/14 und 2014/15 nach dem Meistertitel der Divize A 2012/13 sowie nach dem Meistertitel der Divize A 2018/19 nunmehr in der ČFL sk. A.
Das Stadion wurde ab 1958 gebaut und schon wenige Jahre später wurde hier international gespielt. Nachdem der Verein vom 30. April bis 6. Mai 1964 an zwei Turnieren in Österreich teilgenommen und diese gewonnen hatte, war hier am 21. Juni 1964 der ESV Mürzzuschlag zu Gast. Das ebenso wie das hier besuchte Spiel an diesem Tag am Vormittag ausgetragene Freundschaftsspiel (allerdings war es ein Sonntag und es regnete) gewann die Heimmannschaft in einem torreichen Match 9:3. Das Stadion bietet heute eine Kapazität von 1.500 Plätzen, davon 800 Tribünenplätze. 2005 wurde der Nebenplatz mit einem Kunstrasen ausgestattet. Auf jenem auch mit Ausbau an Rängen mit Stufen versehenen Platz fanden im Anschluss Nachwuchsspiele der U12 und U13 von Admira Prag gegen Admira Wacker statt.
Nach dem Spiel habe ich Gedenkstätten zur Geschichte von Kobylisy besichtigt.
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