Donnerstag, 14. März 2019
Zeitspiel 13
Rezension
Zeitspiel
Magazin für Fußball-Zeitgeschichte
#13 (IV/2018)
100 S.
Den „Wendejahren“ der Saisonen 1988/89 bis 1990/91 im deutschen Fußball widmet sich das Zeitspiel in seinem ausführlichen Schwerpunkt. Während in Westdeutschland über die Bundesliga in der Krise und Ligenreform diskutiert wurde, stürzte die DDR in sich zusammen und auch im Fußball galt es, mit der sich laufend verändernden neuen Situation umzugehen. Auf 43 Seiten werden die Ereignisse jener Jahre nachgezeichnet, Organisationen und Funktionäre zum Zeitpunkt der Wende in Ost und West vorgestellt, die verschiedenen Lebenswelten dargestellt und die Folgen der Vereinigung für den ostdeutschen Fußball mit „Exodus und Resignation“ beschrieben. Die fatale Situation, dass nur acht der 14 DDR-Oberligisten in den gesamtdeutschen Profifußball eingegliedert wurden und prominente Vereine in die Amateurspielklasse kamen, wird an vielen Stellen erwähnt. Eine Gegenstimme gibt es nur einmal, als in einer Gesprächsrunde der ostdeutsche Fußballjournalist Gottfried Weise meint, „von der fußballerischen Qualität her war es schon in Ordnung“.
In Exkursen werden das Europacupspiel von Hansa Rostock bei Baník Ostrava im September 1989, bei dem ein Sonderzug Auswärtsfans von der tschechoslowakischen Polizei mit Gewalt retourgeschickt wurde, sowie der geplatzte WM-Traum der DDR im November 1989 behandelt, als die DDR gegen Österreich ein Unentschieden benötigt hätte, allerdings 3:0 verlor und die Spieler heftig von Abgesandten deutscher Bundesligisten umworben wurden.
Weitere Themen im Heft sind u.a. Geld im Amateurfußball, Streit bei Tennis Borussia Berlin, Nîmes Olympique, Völklingen, Schwaben Augsburg, Eintracht Trier und Rot-Weiss Essen.
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