Kroatien, 1. HNL, 22. kolo, 18.2.2018
Stadion Maksimir, 13.214
Einen überraschenden, aber verdienten Auswärtssieg konnte Hajduk Split beim vor dem Spiel mit zwölf Punkten die Tabelle anführenden Dinamo Zagreb erreichen. Im kroatischen Vječni derbi („ewiges Derby“) dieser beiden Vereine gelten wie in allen Derbys eigene Gesetze, doch wenn man durch Verteidigungsfehler einen Gegenspieler allein vor das Tor lässt, entstehen auch hier Tore − das 0:1 wenige Minuten nach Beginn der zweiten Hälfte. Zehn Minuten vor Schluss hatte Dinamo mit einem Hands-Elfmeter die beste Gelegenheit zum Ausgleich, vergab diese aber. Somit war die erste Saisonniederlage (!) Dinamos in der ersten kroatischen Liga perfekt und der Vorsprung auf nunmehr allerdings immer noch stolze neun Punkte geschmolzen.
Die ersten 18 Minuten schwiegen die Bad Blue Boys. Sie protestierten gegen die Verhängung eines Einlassverbots für Unter-18-Jährige für ihre Tribüne, wenn diese nicht in Begleitung ihrer Eltern sind oder eine Erlaubnis von diesen mithaben. Dann ging es aber mit bekannt lautem Support los und im Widerstreit mit der wiederholt in beachtlicher Anzahl erschienenen Torcida aus Split wurde eine ordentliche Derbyatmosphäre entwickelt. Beide Seiten zeigten eine Pyroshow, bei der die Fackeln reihenweise in Richtung Innenraum und Spielfeld geworfen wurden.
Bei meinem letzten Besuch hier 2015 ging es hoch her, da es eine Rückkehr der Bad Blue Boys nach einer jahrelangen Zeit des Boykotts und der Aussperrung war. Der Konflikt mit Eigentümer und Präsident Zdravko Mamić, der den Verein ausgeplündert und den kroatischen Fußballs quasi als Mafiapate regiert hatte, ist zwar nicht vorbei, seit seinem Rücktritt aufgrund seiner Gerichtsverfahren 2016 ist er offiziell nur mehr „Berater“ des Vereins. 2017 wurde er bei einem Schussattentat verletzt.
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