Italien, Serie C, girone A, 32a giornata, 24.3.2018
Arena Garibaldi − Stadio Romeo Anconetani, 6.722
Eine herbe Niederlage erlitt Pisa im Samstagabend-Flutlichtspiel. Die Gäste aus dem nahen Carrara gingen in der 35. Minute in Führung und das um die Rückkehr in die Serie B spielende Pisa schaffte es nicht, dies auszugleichen und das Spiel als Favorit zu drehen. Stattdessen gab es in der Nachspielzeit noch das zweite Tor für Carrarese. Ein Rückschlag für die Aufstiegsbemühungen.
Dies führte zu einem Pfeifkonzert und als die Pisa-Mannschaft nach Schlusspfiff mit hängenden Köpfen in Richtung Kurve ging und sich am Spielfeldrand aufstellte, brandete ihnen eine Auswahl aus dem wahrlichen großen Potpourri an italienischen Verwünschungsgesten und Beschimpfungen entgegen.
Bei Pisa spielte in der ersten Hälfte der Grazer (GAK) Robert Gucher, der hier seit dieser Saison spielt.
Beide Fanblöcke machten ordentlich Stimmung, zeigten immer wieder einmal Pyro und hatten einige Spruchbänder. Kurzen Diskussionsbedarf gab es nach dem ersten Torjubel bei den nur durch eine Ordnerkette abgetrennten Auswärtsfans auf der Längsseitentribüne (abseits des Auswärtssektors hinter dem Tor).
Mit Trommelwirbel marschierte vor Spielbeginn eine Folkloretruppe in Kostümen zum 450. Jubiläum der Pisaner Festivität Gioco del Ponte am Spielfeld auf und bildete ein Spalier beim Einlauf der Mannschaften.
Die AC Pisa wurde 1909 als Pisa Sporting Club in der toskanischen Stadt Pisa gegründet. 1921 erreichte Pisa das Finale um den italienischen Meistertitel, unterlag aber in Turin Pro Vercelli. 1968/69 spielte Pisa für eine Saison erstmals in der Serie A. In den 1980er Jahren schaffte man es immer wieder, wenn auch von Abstiegen unterbrochen, in der Serie A zu spielen: 1982/83, 1983/85, 1985/86, 1987/88, 1988/89 und 1990/91. Am öftesten spielte Pisa in der Serie B (insgesamt 32 Saisonen zwischen 1934/35 und 2016/17), aus der man 2017 nach einer schweren Vereinskrise wieder in die Serie C abstieg. 1994 ging der Verein pleite und wurde als Pisa Calcio wiedergegründet, 2009 nach erneuter Pleite dann als AC Pisa.
Das Stadion Arena Garibaldi − Stadio Romeo Anconetani wurde 1919 von Pisa mit einem Freundschaftsspiel gegen den späteren Derbyrivalen Livorno als Sportanlage eröffnet. Zuvor befand sich hier von 1807 bis 1887 unter dem Namen Arena Federighi und dann weiter bis zur Schließung 1913 als Arena Garibaldi ein Veranstaltungsgelände für Theateraufführungen und Pferderennen. Der Name Arena Garibaldi wurde für den Fußballplatz weiterverwendet. Der alte Torbogen steht noch. Nach Tribünenbauten mit 7.000 Plätzen wurde die Anlage 1931 als Stadion mit dem faschistischen Namen Campo del Littorio neueröffnet. Nach der Befreiung wurde das Stadion wieder Arena Garibaldi genannt. In den 1950er Jahren wurde die Curva Nord gebaut und in den 1960er Jahren die Curva Sud. 1978 wurde der Tribünenring geschlossen und 1982 die Haupttribüne neugebaut. Von 1982 bis zur Renovierung in den 1990er Jahren passten hier 35.000 Zuschauerinnen und Zuschauer herein. 1999 wurde die Curva Nord nach dem Tod des Fans Maurizio Alberti nach ihm benannt. 2001 wurde das Stadion zusätzlich nach dem langjährigen Vereinspräsidenten der erfolgreichen 1980er Jahre Romeo Anconetani benannt und trägt seither den Doppelnamen.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Pisa besichtigt.
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