Niederösterreich, 2. Klasse Triestingtal, 3. Runde, 27.8.2017
ASV-Platz, 90
Bereits nach fünf Minuten führten die Gäste aus Schönau und machten schon in der ersten Halbzeit alles klar. Nichts dagegen ausrichten konnte da auch der Star des ASV Baden, Sanel Kuljić. Der ehemalige Bundesliga-Fußballer war 2014 wegen Betrugs, Erpressung und Nötigung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte mit anderen gemeinsam Spieler bedroht und erpresst, damit sie für Wettbetrug Spiele manipulierten. Fast dreieinhalb Jahre hatte er im Gefängnis gebüßt und nachdem seine ÖFB-Sperre abgelaufen war, nutzte er die Chance, mit seinem Sohn beim ASV Baden wieder Fußball zu spielen. Zu etwas mehr als einer halben Stunde dürfte die Luft noch nicht gereicht haben.
Ballspende und Ehrenankick gab es von SPÖ-Nationalratskandidatin Gabriele Steiner.
Der ASV Baden wurde 1923 in Baden bei Wien gegründet. Nach dem Februar 1934 wurde der Arbeitersportverein Baden wie alle Arbeitervereine vom austrofaschistischen Regime aufgelöst. Der Spielbetrieb wurde als SV Baden weitergeführt. 1941 musste der Verein im Zweiten Weltkrieg stillgelegt werden, da Spieler und Funktionäre im Krieg waren. Nach der Befreiung 1945 konnte der Verein im Jahr 1946 als ASV Baden wiedererstehen. Nachdem man von 2005 bis 2011 in der Gebietsliga gespielt hatte, ging es bis 2013 noch in der 1. Klasse weiter. Seither lautet die Gegenwart 2. Klasse.
Der Sportplatz im Badener Stadtteil Leesdorf wurde 1924 eröffnet. Die heutige Anlage wurde 1952 errichtet und mit einem Badener Derby des Arbeitervereins ASV gegen den bürgerlichen BAC eröffnet (3:8). Das ebenerdige Klubhaus stammt aus den Jahren 1967 bis 1969.
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