Štadión FC Zlaté Moravce, 1.142
Ein beiderseits engagiert geführtes und daher recht unterhaltsames Freitagabendspiel. Der Tabellenführer aus Žilina ging mit einem Weitschuss bald nach Beginn in Führung, setzte noch vor der Pause ein Tor drauf und spielte die Punkte sicher heim. Die unten drin steckenden Gastgeber aus Zlaté Moravce spielten in der ersten Halbzeit noch mit, nach Seitenwechsel brachen sie die erste Viertelstunde aber regelrecht auseinander und kassierten vier Tore. Dann fingen sie sich wieder, kamen zu Chancen und auch einem Tor, als Žilina es schon etwas relaxter anging.
Das Stadionerlebnis wurde vom tief hängenden Nebel geprägt. Die Sicht von einer Hintertorseite zur anderen war zeitweise nur bedingt gegeben. Wenn das Match abgebrochen worden wäre, hätte es mich nicht gewundert. Die letzte Viertelstunde schien aus Tribünensicht irregulär. Die Durchsage der offiziellen Anzahl der Zuschauerinnen und Zuschauer durch den Stadionsprecher führte zu Gelächter auf den Rängen. Sie wurde nicht ganz geglaubt.
Die Ultras aus Žilina boykottieren im Konflikt mit ihrem Verein seit Jahren dessen Spiele bereits. Ein dutzend normale Auswärtsfans kam hierher, die sich zwei oder drei Mal mit Žilina-Rufen bemerkbar machten. Auf heimischer Seite gab es auf der Haupttribüne bei einem Freistoß Anfeuerung von vielleicht einem dutzend Leuten. Dabei wurde zu rhythmischem Klatschen „Vion!“ gerufen.
ViOn ist das Namenskürzel des Unternehmers Viliam Ondrejka, der den FC Zlaté Moravce 1995 gründete und nach sich ViOn benannte, wie auch seine Firmen heißen. Zuvor war er mit seinen Plänen im benachbarten Dorf Machulince nicht weitergekommen. Er ließ hier in der Kleinstadt Zlaté Moravce das Stadion bauen und finanziert den Verein. Der Klub stieg 2007 erstmals in die erste slowakische Liga auf. Nach zwischenzeitlichem Wiederabstieg spielt man seit 2010 in der ersten Liga. Größter Erfolg war der Cupsieg 2007, den man noch als Zweitligist errang. Im UEFA-Cup schlug man anschließend in der ersten Qualifikationsrunde den kasachischen Vertreter FC Almaty und schied dann in der zweiten Vorrunde gegen Zenit St. Petersburg aus.
Das Stadion wurde 1998 als Neubau am ViOn-Gewerbegelände eröffnet, wo es u.a. auch den ViOn-Baumarkt, die ViOn-Tankstelle und das ViOn-Hotel gibt. 2007 wurde das Stadion auf eine Kapazität von 3.300 Sitzplätzen ausgebaut, die abseits der 2002 errichteten Haupttribüne unüberdacht blieben. 2013/14 wurde das Stadion im Rahmen des nationalen Stadionausbauprojekts mithilfe staatlicher Mittel rundum geschlossen und auf 3.787 überdachte Sitzplätze erweitert. Die schon zuvor bestehenden, offenen Seitenteile der Haupttribüne aus Metallgestellen blieben bestehen. Da das Stadion die UEFA-Anforderungen erfüllt, trug hier im Sommer Spartak Trnava seine Europacup-Heimspiele aus, dessen Stadion eine Baustelle ist.
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