Mittwoch, 17. April 2013

Rapid - Pasching 0:1 (0:0)

ÖFB-Cup, Viertelfinale, 16.4.2013
Gerhard-Hanappi-Stadion, 3.450

Es ist aus. Das war nichts weniger als eine vollkommene Bankrotterklärung. In der ersten Halbzeit hielt uns noch allein Goalie Novota im Spiel, doch angesichts keinerlei (!) Rapid-Torchancen und einem dutzend Paschinger Torschüssen ist das 0:1 ein schmeichelhaftes Resultat gegen den uns teilweise vorführenden Regionalligaverein. Beherzte Antritte über ein paar Meter waren die Rapidhighlights in diesem Match.
In Zeiten des Stimmungsboykotts, wie in den letzten zwei Jahren ja schon mehrmals erfahren, hört man das Geschimpfe auf den Rängen normalerweise besonders laut. Das war diesmal nicht der Fall. Es lag aber weniger am erneut schütteren Besuch als an der allgemeinen Fassungs- und Sprachlosigkeit ob des gebotenen Fußballspiels. So zu spielen ist weder rational noch irrational sportlich erklärbar. Das war keine sportliche Krise sondern Alibifußball. Es schien Vermutungen zu bestätigen, daß dies mit böswilliger Absicht geschieht. Ich habe es bislang nicht glauben wollen.
Es war das erste Spiel gegen Pasching seit sechs Jahren und doch ist dies heute ein anderer Verein, ein Drittligist mit Zweitligamannschaft und Erstligafinancier. Die Bundesligalizenz wurde damals an das freiheitliche Kärntner Millionengrab verkauft. Der FC Pasching agiert heute als vom Red-Bull-Konzern finanziertes und mit Spielern bestücktes Farmteam in der Regionalliga Mitte − quasi als Red Bull IV − neben den beiden Red-Bull-Teams in der Regionalliga West FC Liefering (Red Bull II) und FC Anif/Red-Bull-Juniors (Red Bull III). Zumindest eine der beiden Lizenzhüllen Liefering oder Pasching soll in die zweite Liga gebracht werden, wo eigentlich Zweitvertretungen der Bundesligavereine ausgeschlossen sind. ÖFB und Bundesliga kümmert die Umgehung ihrer Regeln genausowenig wie die wahrscheinlichen konzerninternen Relegationsspiele um den Aufstieg zwischen Pasching und Liefering. Diese werden wohl nicht sportlich am grünen Rasen sondern am grünen Tisch in der Marketingabteilung der Red-Bull-Konzernzentrale entschieden werden.
Per „Stallorder“ aus Fuschl wird nun heuer vielleicht auch ein Semifinale oder das Finale des ÖFB-Cups entschieden. Willkommen in der Welt von Red Bull, formerly known as österreichischer Fußball.



























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