Freitag, 6. Juli 2012
11 Freunde, 128
Rezension
11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 128, Juli 2012
130 S.
Das Heft berichtet von den Diskussionen um den Namen des Stadions in Nürnberg. Das alte Frankenstadion hatte einen dieser kulturlosen Sponsornamen. Eine neue Benennung ist nun offen. Stadt und Verein hätten gerne wieder die geldeinbringende Dummheit eines Sponsornamens, eine von den Ultras Nürnberg ausgegangene Initiative setzt sich bereits länger für eine Benennung als Max-Morlock-Stadion, nach einem hiesigen Fußballhelden, ein.
Daniela Wurbs spricht über internationale Fanarbeit von Football Supporters Europe, Ali Farhat erzählt über Louis Nicollin, dem Präsidenten des französischen Überraschungsmeisters Montpellier HSC („laut, vulgär und gelegentlich homophob“) und von Arthur Huizinga gibt es eine Reportage über die Nachwehen des armenisch-aserbaidschanischen Kriegs im Fußball in Aserbaidschan. Dazu ein Artikel von Uli Hesse über seine Suche nach einem Verein für sich, als Zugereister in der „Fußball-Diaspora“ (verglichen mit dem Ruhrgebiet) Schleswig-Holstein im Norden Deutschlands, oder ein Beitrag von Alex Raack über einen Pizzeriabesitzer, der 1987 Inter Mailand zu einem Gastspiel ins deutsche Herborn in Hessen brachte.
Das alles macht Lust auf mehr Texte solcher Sorte. Interviews mit Leuten abseits des Medienzirkus, die etwas zu sagen haben anstelle verwechselbarer Interviews mit verwechselbaren Akteuren des Fußballgeschäfts. Interessante, hintergründige Reportagen anstelle verzichtbarer Starwahlen. Von ersterem bitte mehr, letzteres kann man ohne Verlust streichen.
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