Rapid – WAC 1:3 (1:0)

Bundesliga, 17. Runde, 8.2.2025
Weststadion, 17.916

Rapid hat eine interessante Mannschaft, die gegen jeden in der Liga gewinnen kann, aber auch gegen jeden problemlos verlieren kann. Gegentore passieren grundsätzlich immer aus Fehlern. Aber das war heute einfach vorn und hinten zu wenig, sodass der Gegner dies geschickt nutzen konnte. Die dank Wind und hoher Luftfeuchtigkeit gefühlte Temperatur von -2°C entsprach der frostigen Gemütslage eher als die meteorologische Temperatur von +2°C an diesem Hütteldorfer Abend.
Zu den positiven Dingen: In der Pause wurde das unglaubliche Rekordergebnis von 145.000 € aus der karitativen Sammlung des Block West Wiener helfen Wienern übergeben. 100.000 € gehen an das Projekt Grow Together, das Familien in Notlagen unterstützt, und 45.000 € an die Hochwasserhilfe. Ercan Kara, der 2022 als guter Stürmer gegangen ist, wurde jüngst vom Abstellgleis beim türkischen Samsunspor zurück geliehen und kam am Spielende sogar gleich wieder zu seinem ersten Einsatz. Maxi Hofmann, der von Kindheit an für Rapid vollen Einsatz gezeigt hatte, war in der Winterpause nach Debrecen gewechselt und wurde mit einem Spruchband geehrt. Nach der Premiere im Europacup vor der Winterpause wurde diesmal auch erstmals in der Meisterschaft die tatsächliche Anzahl der Zuschauerinnen und Zuschauern und nicht wie jahrzehntelang üblich ein gerundeter Wert verlautbar. Ich begrüße das ausdrücklich.
Der Europacup ist der einzige Bewerb, in dem Rapid in dieser Saison aufgrund des Vordringens in das Achtelfinale einen messbaren Erfolg hatte. Eine erneute Europacupqualifikation durch einen Europacupsieg ist dennoch nicht zu erwarten.
Im ÖFB-Cup hat Rapid mit der Blamage der Saison im Cup-Ausscheiden gegen das FAK-Farmteam Stripfing die Chance auf den ersten Titel seit 17 Jahren und ersten Cuptitel seit 30 Jahren vergeben. Dadurch trat man erst eine Woche später als die Gäste zum ersten Pflichtspiel des Jahres 2025 an. Der Wolfsberger Athletiksport-Club hatte sich vorige Woche im Cup-Viertelfinale gegen Schwarz-Weiß Bregenz auf Betriebstemperatur gebracht und spielt gegen den LASK im Semifinale. Rapid kann nur zuschauen.
In der Meisterschaft täuschte die Tabelle über die Rapid-Stärke aufgrund der guten Anfangsphase der Saison. Vor nicht allzu langer Zeit waren wir am zweiten Platz. Vor den Sonntagsspielen sind wir bereits nach Verlustpunkten am fünften Platz und nach der nächsten Runde ist der sechste Platz möglich. Jetzt steht das Derby an. Dabei geht es zwar auch um wichtige Punkte, viel mehr aber um viel essentielleres – den Derbysieg. In der hier offensichtlich gemachten gegenwärtigen Verfassung und ohne Unterstützung auf den Rängen wird das äußerst schwer. Umso mehr ist es notwendig. Ich glaube, dass die Spieler das können.