Mittwoch, 2. Oktober 2024

Başakşehir – Rapid 1:2 (1:1)

UEFA Conference League, Liga, 1. Runde, 2.10.2024
Başakşehir Fatih Terim Stadyumu, 7.622

Rapidsieg zum Auftakt der Conference League Liga. Anfangs war das Match durchaus herausfordernd und wir hatten auch Glück bei einem Lattentreffer in Minute fünf. Rapid kam aber auf und wäre schon nach einer Viertelstunde in Führung gegangen, wenn nicht der VAR in längerer Arbeit in vermutlicher Mikrometermessung eine Abseitsstellung gefunden hätte. Rapid wurde besser und ging nach Sangare-Vorarbeit durch Schaub in Führung. Aber wie schon zuvor nützte Başakşehir jeden Fehler effizient aus. So auch dann beim 1:1 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Die zweite Spielhälfte gehörte dann aber ganz Rapid und wir hätten das sogar höher gewinnen können. Wieder fand der VAR in wohl Millionstel Millimeter eine Abseitsstellung.
„Hurra, hurra, die Wiener, die sind da“ donnerte es zum Anpfiff aus dem 500-köpfigen Gästesektor. Der Rapidblock zeigte sich gut und lautstark. Im Vorfeld hatte es einiges an Mühsal gegeben, da recht kreativ als gewalt-, alkokol- oder drogenverherrlichend beurteilte Fetzen ebenso verboten wurden wie jene, die etwa aufgrund eines Wiener Stadtwappens als religiös eingestuft wurden. Da gab es recht viel nicht nachvollziehbare Willkür, wie sie in einem Polizeistaat Alltag ist. Ich meine, dass das Gefährdungspotential für Leib und Leben der Bevölkerung von İstanbul durch das Aufhängen von Transparenten von Fanklubs wie dem Grünen Stern oder der Hautevolee gering gewesen wäre.
Im steten Bemühen, den Europacup verwirrender und unnachvollziehbarer zu machen, hat die UEFA eine „Ligaphase“ eingeführt. Der im Vereins-Fanshop erhältliche Matchschal hinkte den steten Veränderungen der UEFA auch noch hinterher und nannte den Bewerb mit dem früheren Namen Europa Conference League, wo ihn die UEFA doch derzeit UEFA Conference League nennt. Der Schal hatte allerdings einen noch gröberen Fehler, indem auf ihm die Rapid-Hälfte grün-gelb statt grün-weiß war.
Gespielt wurde bereits am Mittwoch, da innerhalb des europäischen Teils der 16-Millionen-Stadt İstanbul 30 Straßenkilometer und 18 km Luftline entfernt am Donnerstag in der Europa League und, damit in der Klasse darüber, Beşiktaş gegen Eintracht Frankfurt angesetzt ist. Ankick war um 17:30 Ortszeit, damit sich das Spiel für die Zielgruppe des Bewerbs – das Fernsehen – nicht mit der Champions League überschneidet.
Den İstanbul Başakşehir Futbol Kulübü, bis 2014 İstanbul BB, und sein 2014 im Stadtteil Başakşehir eröffnetes Stadion habe ich erst im Jänner diesen Jahres bei einem Meisterschaftsspiel Başakşehir gegen Fenerbahçe besucht. Damals waren 7.100 Zuschauerinnen und Zuschauer auf den 17.319 Plätzen. Im Meisterschafts-Durchschnitt waren hier 2023/24 2.598 Leute und sahen Başakşehir den vierten Tabellenplatz der türkischen Süper Lig erreichen. Für dieses Europacupspiel hatte der Klub abertausende Karten gratis an Schulen verteilt, womit das Spiel abseits der gesperrten Sektoren der Hintertortribüne mit dem Gästesektor sogar ausverkauft war. Da viele ihre Gratiskarten wohl mangels Interesse verfallen ließen, blieben trotzdem viele Plätze leer.

Dienstag, 1. Oktober 2024

St. Pölten – Admira Wacker 0:1 (0:0)

2. Liga, 6. Runde, 1.10.2024
NÖ Arena, 1.085

Das „Niederösterreich-Derby“ in Liga Zwa ging auch diesmal an Admira Wacker. Es war ein eher verhaltenes Match am Rasen, das aus einer Standardsituation heraus entschieden wurde.
Das Spiel unter der Woche zog nur etwas mehr als tausend Leute an. Beim letzten Derby hier im Frühjahr waren es noch 2.275 gewesen. Es war an diesem Abend ein Nachtragsspiel nachdem der ursprüngliche Termin am Hochwasser-Wochenende mit dem Unwetter ins Wasser gefallen war. Vor dem Spiel wurde vom Verein einer von Überflutung betroffenen Familie ein Spendenscheck überreicht.
Für den schließlich abgesagten Freitagabendtermin war auch die 20-Jahres-Feier der St. Pöltner Wolfbrigade 04 ursprünglich geplant gewesen. Die Choreographie wurde an diesem Abend nachgeholt. Zu Spielbeginn gab es erst eine Überrollfahne mit WB04-Logo im Graffiti-Stil und „seit zwanzig Jahren“ darunter. Danach folgten Fackeln. In Minute 20 gab es eine zweite Pyroshow zu sehen und dazu den Gesang „alè, alè, 20 Jahre WB“ zu hören. Ein geschlossener Auftritt der Gruppe. Im Support legten sie immer mal wieder Pausen ein, um dann neu durchzustarten.
„Vorwärts Südstädter Krieger / machet ihr uns zum Derbysieger“ war die Botschaft der Choreographie der Gate 2 Admira in der Admira-Kurve mit Südstadt Fanatics und Syndikat 46. Als zweiter Schritt folgten ebenso wie auf der anderen Seite gegenüber Fackeln. In der 20. Minute gab es ein Spruchband für das Gegenüber und man hatte auch weitere Spruchbänder. Darunter war auch eine Solidarisierung mit den Opfern des Hochwassers. Es ertönte u.a. „Der FC Admira ist Derbysieger, die Nummer 1 im Land sind wir.“