Samstag, 5. Oktober 2024

Imst – Austria Salzburg 2:0 (1:0)

Regionalliga West, 10. Runde, 5.10.2024
Gurgltalstadion, 2.218

Spitzenspiel der punktegleichen Tabellenführer in der Regionalliga West. Vor der Begegnung hatten die beiden Meisterschafts- und Aufstiegsaspiranten beide in neun Runden jeweils acht Siege und ein Remis erreicht und hielten bei 25 Punkten. Mit besserem Torverhältnis war die Austria Salzburg vorne. Das ist das, was man gemeinhin als Sechspunktespiel bezeichnet. Imst („Imscht“) ging in einer noch eher ausgeglichenen ersten Hälfte in Führung und gewann schließlich nach der zweiten Hälfte durchaus auch verdient. Es sind zwar nicht sechs Punkte sondern nur drei, aber mit deren Vorsprung stehen sie jetzt ganz oben.
Vorige Saison hatte der SC Imst problemlos die Zulassung für die 2. Liga erhalten, aber die sportliche Qualifikation nicht geschafft. Bei der Salzburger Austria war es bekanntermaßen umgekehrt gewesen.
„Auswärtssieg!“ war die Botschaft und Hoffnung der Choreographie der Union Ultrà zu Spielbeginn. Mit einer eigenen Holztribüne bietet das Imster Stadion einen gar nicht schlechten Auswärtssektor, in dem die Salzburger Curva Viola lautstark supportete und auch das eine oder andere Mal Abneigung zu Tirol bekundete.
Einmal kam dagegen von Heimfans sogar in einem kurzen Sprechchor kurz Konter, wogegen der Platzsprecher allerdings gleich einschritt und um Fairness bat. 2009 bis 2024 bestand hier eineinhalb Jahrzehnte der Imster Fanklub Gegenwind, seinerzeit die ersten Fans mit aktivem Support mit Gesängen, Fahnen bis hin zu Pyro im Tiroler Unterhausfußball. Ihr Name kam übrigens vom oft durch das Gurgltalstadion wehenden „Fearewind“ (Fernpasswind). Pickerl sind noch zu sehen, sonst nichts mehr.
Der SC Imst wurde 1933 als FC Imst gegründet. Bereits 1935 gewann man die Oberlandmeisterschaft, wobei das Finalspiel gegen Landeck bereits tausend Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten, wie die Chronik berichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand sich der FC Imst wieder zusammen und spielte wieder in der Oberlandliga. 1955 musste man den Verein allerdings wegen Schulden auflösen. Stattdessen gründete man den SC Imst als Nachfolgeverein. Später wurde allerdings der FC Imst auch wieder gegründet, sodass bis 1994 SC Imst und FC Imst parallel bestanden. Erst 1994 fusionierten die beiden Imster Fußballvereine und spielten ab 1994/95 als SC Imst. Die größten Erfolge des SC Imst sind die Tiroler Cupsiege 1984/85, 1985/86 und 2022/23 sowie die Regionalliga-Zeiten. Erstmals nahm Imst 1982/83 bis 1987/88 an der Regionalliga West an. Während der zwischenzeitlichen Auflösung der gemeinsamen Regionalliga West spielte Imst 2019/20 bis 2022/23 in der damals drittklassigen Regionalliga Tirol und qualifizierte sich nach Rückkehr der Westliga wieder für diese, sodass man nach 2023/24 nunmehr 2024/25 zum zweiten Mal in Folge wieder in der Regionalliga West spielt.
Im ÖFB-Cup war die Salzburger Austria am alten Sportplatz bei der Hauptschule (heute IT-Mittelschule Imst Oberstadt) bereits 1986 beim SC Imst zu Gast gewesen (2:4 vor 400 Zuschauerinnen und Zuschauern). Ebendort traf der SC Imst im ÖFB-Cup u.a. 1982 und 1984 vor jeweils 1.500 Leuten auf Wacker Innsbruck und hier im neuen Sportzentrum 2022 (vor 2.500) und 2023 (vor 1.500) auf den LASK sowie 2024 vor 2.284 auf die WSG Wattens.
Das Gurgltalstadion wurde 1997 eröffnet. Die überdachte Tribüne bietet 320 Sitzplätze und 500 Stehplätze. Auf einer Hintertorseite gibt es in beiden Ecken Gebäude, an der einen Seite eine mit allerhand Schals geschmückte Kantine und an der anderen Seite Kabinen und VIP-Club. 11.100 Menschen leben in der Bezirkshauptstadt Imst im Tiroler Oberland.

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