England, Premier League, 19. Runde, 30.12.2015
Stadium of Light, 45.765
Die im Abstiegskampf steckende Sunderland zeigte eine ganz gute Abwehrleistung. Ein Liverpooler Konter wenige Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit besiegelte mit dem einzigen Tor des Abends aber die Niederlage der Black Cats, wie Sunderland aufgrund der Großkatzen im Wappen genannt wird.
Vor Ankick gab es eine Schweigeminute für alle ehemaligen Spieler sowie die Fans, die im ablaufenden Jahr verstorben sind. Eine schöne Tradition, die jedes Jahr beim letzten Heimspiel begangen wird.
Der unter dem Dach der einrangigen Hintertortribüne stehende Teil des Heimanhangs zeigte zu Spielbeginn eine Überrollfahne mit Vereinswappen und meldete sich hie und da ein wenig zu Wort. Die Liverpooler Auswärtsfans im oberen Rang der zweirangigen Hintertortribüne waren ebenfalls nicht übermäßig sangesfreudig. In der zweiten Halbzeit gab es eine nicht sehr leidenschaftliche Version von You'll never walk alone zu hören. Zum Schluss sorgte dort noch ein roter Rauchtopf für eine Fluchtbewegung von rund hundert umstehenden Leuten und damit Bewegung im Sektor in alle Richtungen. So schnell wie die Fans davondrängten, waren ein dutzend Ordner zur Stelle, um dann etwas ratlos am leeren Tatort zu stehen. Für europäische Augen ungewohnt ist eine Reihe von Sunderland-Fanklubemblemen, die auf der Brüstung vor dem Auswärtssektor angebracht sind.
Der Sunderland AFC wurde 1879 als Sunderland & District Teachers Association gegründet. Stolze sechsmal wurde man englischer Meister − 1892, 1893, 1895, 1902, 1913 und 1936 − sowie 1937 und 1973 zweimal FA-Cup-Sieger. Zuletzt erreichte man 2014 das League-Cup-Finale. Als sie 1958 erstmals abstiegen, hatten sie 68 Saisonen durchgehend erstklassig gespielt. Nachdem man zwischen erster und zweiter Liga gependelt war, spielt Sunderland seit 2008 in der Premier League.
Im Zuge einer England-Tournee spielte Rapid im Oktober 1959 in Sunderland und verlor hier 2:5. Der Rapidler Jürgen Macho spielte hier von 2000 bis 2003, wobei er 2002/03 regelmäßig zu Einsätzen kam.
Das Stadium of Light wurde 1997 eröffnet. 2002 wurde die Kapazität durch Aufstockung einer Hintertor- und einer Längsseite von 42.000 auf 49.000 Plätze erhöht. Der Rekordbesuch liegt bei 48.335 Zuschauerinnen und Zuschauern bei einem Spiel gegen Liverpool 2002. Die Namensgebung lässt zwar an das Estádio da Luz von Benfica in Lissabon denken, tatsächlich ist der Name Stadium of Light aber eine Referenz an die nordenglische Bergbautradition. Sie wird auch durch eine überdimensionale Grubenlampe symbolisiert, die einen Kreisverkehr vor dem Black Cat House ziert und beleuchtet. Das Stadion steht am Standort eines ehemaligen Bergwerks. Eine weitere Statue erinnert an Bob Stokoe und zeigt den Trainer des letzten Titelgewinns Sunderlands in Jubelpose beim FA-Cup-Sieg 1973.
Vor dem Spiel wurde kurz durch die Stadt Sunderland spaziert.
Donnerstag, 31. Dezember 2015
Mittwoch, 30. Dezember 2015
Brighton & Hove Albion - Ipswich Town 0:1 (0:1)
England, Football League Championship, 24. Runde, 29.12.2015
Falmer Stadium, 27.689
Brighton machte zwar über weite Strecken das Spiel, vor dem Tor waren die Seagulls („Möwen“) aber nicht effektiv. Die Gäste aus Ipswich hatten zwar ebenso wenige Torchancen, nutzten aber einen Fehler und machten das Tor des Abends. Beide Vereine liegen auf den Play-off-Plätzen für den Aufstieg, Brighton verliert dabei derzeit etwas an Boden. Vor wenigen Runden waren sie noch Tabellenführer.
Der Brighton & Hove Albion Football Club wurde 1901 gegründet. Seit 1920 pendelt der Verein zwischen zweiter und dritter Liga. Die einzige Ausnahme waren bisher zwei Viertligasaisonen von 1963 bis 1965. Zuletzt stieg man 2011 nach drei Jahren in der League One wieder in die zweitklassige Championship auf. Sollte heuer der Aufstieg in die Premier League gelingen, wäre das neben der FA-Cup-Finalteilnahme 1983 der größte Vereinserfolg.
Der größte Einschnitt in der Vereinsgeschichte kam 1996, als die Vereinsführung Schließung und Verkauf des traditionellen Stadions Goldstone Ground bekanntgab, um Schulden zu bezahlen. Es entstand eine breite Protestbewegung und es kam 1996 u.a. zu zwei Platzstürmen, doch das Stadion wurde abgerissen. Die organisierte Fanbewegung konnte 1997 den Vorstand stürzen, der nicht nur das Stadion verkauft sondern den Verein auch an den Rand des finanziellen Ruins geführt hatte. Das ohne Geld und Stadion dastehende Brighton spielte zunächst im 70 Meilen entfernten Gillingham und dann ab 1999 zumindest wieder in der eigenen Stadt im Leichtathletikoval Withdean Stadium, das mit Stahlrohrtribünen ausgestattet wurde. Der angestrebte Stadionneubau zog sich über Jahre hin, da immer wieder Alternativstandorte ventiliert wurden. Die Fanszene kämpfte jahrelang für einen Stadionneubau in der Stadt. Es gab Demonstrationen, Unterschriftensammlungen und sogar eine Volksabstimmung für den Stadionbau.
Das Falmer Stadium, offziell nach einem Sponsor benannt, wurde schließlich ab 2008 im etwas außerhalb gelegenen Falmer bei Brighton gebaut und 2011 eröffnet. Ursprünglich hatte das Stadion 22.500 Sitzplätze. Aufgrund des sportlichen Aufstiegs wurden eingeplante Ausbauvarianten verwirklicht und die Kapazität 2012 auf 27.500 und 2013 auf 30.750 Plätze erweitert. Die Haupttribüne ist seither dreirangig.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Brighton besichtigt.
Falmer Stadium, 27.689
Brighton machte zwar über weite Strecken das Spiel, vor dem Tor waren die Seagulls („Möwen“) aber nicht effektiv. Die Gäste aus Ipswich hatten zwar ebenso wenige Torchancen, nutzten aber einen Fehler und machten das Tor des Abends. Beide Vereine liegen auf den Play-off-Plätzen für den Aufstieg, Brighton verliert dabei derzeit etwas an Boden. Vor wenigen Runden waren sie noch Tabellenführer.
Der Brighton & Hove Albion Football Club wurde 1901 gegründet. Seit 1920 pendelt der Verein zwischen zweiter und dritter Liga. Die einzige Ausnahme waren bisher zwei Viertligasaisonen von 1963 bis 1965. Zuletzt stieg man 2011 nach drei Jahren in der League One wieder in die zweitklassige Championship auf. Sollte heuer der Aufstieg in die Premier League gelingen, wäre das neben der FA-Cup-Finalteilnahme 1983 der größte Vereinserfolg.
Der größte Einschnitt in der Vereinsgeschichte kam 1996, als die Vereinsführung Schließung und Verkauf des traditionellen Stadions Goldstone Ground bekanntgab, um Schulden zu bezahlen. Es entstand eine breite Protestbewegung und es kam 1996 u.a. zu zwei Platzstürmen, doch das Stadion wurde abgerissen. Die organisierte Fanbewegung konnte 1997 den Vorstand stürzen, der nicht nur das Stadion verkauft sondern den Verein auch an den Rand des finanziellen Ruins geführt hatte. Das ohne Geld und Stadion dastehende Brighton spielte zunächst im 70 Meilen entfernten Gillingham und dann ab 1999 zumindest wieder in der eigenen Stadt im Leichtathletikoval Withdean Stadium, das mit Stahlrohrtribünen ausgestattet wurde. Der angestrebte Stadionneubau zog sich über Jahre hin, da immer wieder Alternativstandorte ventiliert wurden. Die Fanszene kämpfte jahrelang für einen Stadionneubau in der Stadt. Es gab Demonstrationen, Unterschriftensammlungen und sogar eine Volksabstimmung für den Stadionbau.
Das Falmer Stadium, offziell nach einem Sponsor benannt, wurde schließlich ab 2008 im etwas außerhalb gelegenen Falmer bei Brighton gebaut und 2011 eröffnet. Ursprünglich hatte das Stadion 22.500 Sitzplätze. Aufgrund des sportlichen Aufstiegs wurden eingeplante Ausbauvarianten verwirklicht und die Kapazität 2012 auf 27.500 und 2013 auf 30.750 Plätze erweitert. Die Haupttribüne ist seither dreirangig.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Brighton besichtigt.
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