ÖFB-Cup, Achtelfinale, 28.10.2015
Ernst-Happel-Stadion, 9.400
Bereits nach zehn Minuten war das Match mit 2:0 nach Doppelschlag von Schobesberger vorentschieden. Cupspiele sind in den letzten zwei Jahrzehnten ja keine Spezialität der Rapid. An diesem Abend ging aber trotz rotierter Mannschaft nichts schief gegen einen wenig herausfordernden Gegner. Selbst Tomi durfte über drei Monate nach Saisonbeginn erstmals ein Pflichtspiel bestreiten. Er schoss sogar ein Tor und war der einzige Spielername, der auf der Anzeigetafel in Großbuchstaben geschrieben wurde. Die Salzburger kamen zur Rapidviertelstunde zu einem Ehrentor.
So klar die sportlichen Kräfteverhältnisse waren, so sehr war die Begegnung für beide Fankurven ein Saisonhöhepunkt. Zehn Jahre ist es her, dass man sich gegenübergestanden war. Dementsprechend wohlinszeniert ging man ans Werk: Auf Rapidseite fasste man Wiedersehensfreude, Abneigung gegen die zerstörerische Kraft, die es dennoch nicht geschafft hat, sie umzubringen, sowie die gut gehegte Antipathie gegen das violette Salzburg gleich zu Beginn in treffende Worte: „Endlich seid's es Beidln wieder da. In Salzburg nur die Austria!“ Im Support ging es für Rapid und gegen Viola Merda, begleitet von viel Pyrotechnik. Das war schon beachtlich. Neben schönen und effektvollen Bengalen leider auch seit langem wieder Böller. Der zahlreiche Salzburger Auswärtsblock betrat etwa eine halbe Stunde vor Matchbeginn nach Böller-Ankündigung und pyrobegleitet geschlossen den Gästesektor und hatte mit einigen Spruchbändern viel zu sagen: Gegen Behördenschikanen, aber auch gegen die eigene Vereinsführung. Der Abstieg aus der zweiten Liga scheint ja gewiss. Denn selbst wenn man sich aus sportlichen Schwierigkeiten und wirtschaftlicher Katastrophe noch retten sollte, wird die Stadionproblematik wohl unweigerlich zur Lizenzverweigerung führen. Mal schauen, ob es wieder zehn Jahre bis zum nächsten Wiedersehen dauert.
Rapid steht im Viertelfinale. Noch zwei Spiele bis zum Finale.
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