Donnerstag, 7. Mai 2015
Schwarzmalerei 6
Rezension
Schwarzmalerei
Offizielles Fanzine der Fangruppen der Nordkurve Graz
Ausgabe 6, 25.4.2015
242 S.
Nachdem zwei Jahre zwischen Ausgabe 4 und Ausgabe 5 gelegen hatten, erfreute die sechste Nummer der Schwarzmalerei bereits ein halbes Jahr später. Es ist ein 242 Seiten starkes Buch geworden − und es ist wieder beste Lektüre.
Ein lesenswerter Schwerpunkt portraitiert den Grazer Fußball, von seinen historischen Anfängen bis hin zur Geschichte und Gegenwart der heute bestehenden Vereine. Die Texte über den Fußball in Graz in den Jahren 1893 bis 1919 sowie 1919 bis 1949 sind hervorragend recherchiert und bieten auch dem bereits Vorgebildeten manch Neuigkeitswert und interessante Lektüre. Eine sehr gute Sache! Weiters werden die Vereinsgeschichten der einst ebenfalls in den obersten österreichischen Ligen spielenden Vereine ESV Austria Graz, des immer noch einen bekannten Namen tragende LUV Graz und des Grazer Sportklub Straßenbahn (GSC) beschrieben. Ein Interview informiert über die kleine, aber aktive Fanszene des GSC Tramway Funatix. Über den GAK wird mit angemessener Abneigung gesprochen, dennoch kommen er und die Körösistraße nüchtern-sachlich als Teil der Geschichte vor. Ein Rückblick beschäftigt sich mit der 2007 vorerst zu Ende gegangenen Geschichte des Grazer Derbys Sturm gegen den GAK. Etwas weiter hinten folgen dann auch noch ausführlichere Erinnerungen an das letzte Derby vom 18. März 2007.
In einer informativen und kompakten Rundumschau werden alle anderen Grazer Vereine vorgestellt. Mit ASKÖ Murfeld, GSV Wacker, Post, SVU Liebenau, Eggenberger SK und selbst dem Verbandsplatz habe ich im Laufe der Jahre auch schon die eine oder andere Grazer Sportstätte besucht. Die Portraits der restlichen Vereine und v.a. die amüsant geschriebene Text-/Bild-Strecke Grazhopping machten Appetit auf Spielbesuche bei den übrigen Plätzen.
Über die heutige Austria ASV Puch schreibt Gaberl etwas Wahres und allgemeingültig Treffendes: „Nach wie vor stellt der Verein ein Stück Grazer Zeit-, Fußball- und Stadtgeschichte dar. Auch als einfache Grätzl-Mannschaft, die zu Hause vor vielleicht 50 Zusehern kickt, ist er ein Teil des kollektiven Gedächtnisses unserer Stadt, kann Geschichten erzählen, Emotionen auslösen, Zusammenhalt stärken.“
Nach Interviews mit der Sturmflut und der Brigata in den letzten beiden Ausgaben gibt es diesmal ein langes Jubiläumsinterview mit den Jewels als der dritten großen Gruppe der Sturm-Kurve. Der Standardteil eines Fanzines ist der Rückblick auf vergangene Spiele, hier auf die Sturm-Spiele des Herbsts 2014. Besonders interessiert werden hier natürlich die Texte über die Rapid-Spiele gelesen, von denen es gleich drei an der Zahl gab: In der Meisterschaft in Wien und Graz sowie ein Cupspiel. Aber auch die Schilderung vom Cupspiel gegen Austria Salzburg stach heraus. Erfreulicherweise wurden zudem einige Groundhoppingberichte aufgenommen, welche das Fanzine abrunden.
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