Stade Auguste-Bonal, 16.301
Zu einem Punkt kam Sochaux gegen Valenciennes, nachdem man ab der 25. Minute in Unterzahl spielten musste. Die Gäste spielten stärker, aber brauchten einen Elfmeter, um zum Torerfolg zu kommen. Eine enges Spiel und emotional geführter Zweitligafußball par excellence.
An jeder der vier Ecken des Stadions gibt es einen Fanblock. Hinter drei Cornerfahnen stehen verschiedene Gruppen von Sochaux. Auf der Nordtribüne gibt es in einem Eck den familiären Supporters Club und im anderen Eck steht der größere Teil der Fanszene. Gegenüber in einem Südtribüneneck steht der hinsichtlich Gesang und Tifomaterialeinsatz aktivere, aber kleinere Teil. Dass es hier auch schon andere Zeiten gegeben hat zeigt eine Fotowand der Joyriders Sochaux hinter der Nordtribüne. Im vierten Stadioneck befindet sich der Auswärtssektor, in dem sich zwei dutzend Anhängerinnen und Anhänger aus Valenciennes eingefunden hatten.
Der FC Sochaux-Montbéliard wurde 1928 als FC Sochaux als Werksverein der Automobilfabrik Peugeot in Sochaux gegründet. 1930 wurde Sochaux mit der AS Montbéliard der angrenzenden Stadt Montbéliard fusioniert und erhielt seinen heutigen Namen, kurz FCSM. Mit der Finanzkraft von Peugeot wurde Sochaux 1935 und 1938 französischer Meister. 1937 und dann noch einmal 2007 gewann man den Cup, dreimal war man dazwischen auch im Finale gestanden. 2004 gab es den Titel im Ligacup. 1980/81 kam Sochaux bis ins Semifinale des UEFA-Cups. Von 1932 bis 2014 spielte Sochaux mit kurzen Unterbrechungen 66 Saisonen in der ersten Liga. Der jüngste Abstieg 2014 stand im Zeichen der zurückgefahrenen Finanzierung durch das Peugeot-Unternehmen. Das Vereinswappen zeigt den Peugeot-Löwen.
Das Stade Auguste-Bonal wurde 1931 als Stade de la Forge neben der Peugeot-Fabrik eröffnet. Zuvor hatte Sochaux nach der Gründung 1928 auf einem Sportplatz mit dem klingenden Namen Stade de la Carrosserie und im Stadion von AS Montbéliard gespielt. 1945 wurde das Stadion nach dem Sportdirektor Auguste Bonal benannt, der 1943 mit sieben weiteren Direktoren der Peugeot-Fabrik von den deutschen Besatzern ins KZ deportiert worden wurde. Nachdem er am 18. April 1945 aus dem Lager Schmömberg frei kam, wurde er noch am 23. April 1945 von Wehrmachtssoldaten erschossen. 1935 war das Stadion auf eine Kapazität von 10.160 Plätzen ausgebaut, davon 3.000 Sitzplätze. Von 1997 bis 2000 wurde das alte Stadion abgerissen und durch den heutigen Neubau mit 20.005 Sitzplätzen ersetzt.
Am 25.12.1930 spielte Rapid in Straßburg vor 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ein Freundschaftsspiel gegen eine aus Sochaux und dem FC Mulhouse zusammengesetzte Mannschaft (0:0). Bei Sochaux spielten 1937/38 der Ex-Rapidler Johann „Hans“ Hoffmann (1929 und 1930 Meister mit Rapid), der 1938 auch französischer Meister mit Sochaux wurde, 1938/39 der Austrianer Camillo „Karli“ Jerusalem, 1954 bis 1956 die Vienna-Legende Karl Decker (Vienna-Spieler von 1937 bis 1952) und 1961/62 Walter Horak (1958 und 1959 Meister mit dem Wiener Sport-Club.
Zuvor wurde untertags die Stadt Montbéliard besichtigt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen