Dienstag, 26. März 2013

Grosseto - Cesena 1:2 (0:2)

Italien, Serie B, 33a giornata, 23.3.2013
Stadio Carlo Zecchini, 1.450

Nach einer Minute entwickelte das Spiel bereits Feuer, denn Grosseto wurde da gleich einmal nach einem Torraub des letzten Manns dezimiert. Schließlich beendeten sie das Match zu neunt gegen auch nur mehr zehn Spieler aus Cesena. Der Schiedsrichter war der absolute Liebling des Publikums, das ihn mit allen erdenklichen Schimpfworten und zwei Pfeifkonzerten nach beiden Spielhälften bedachte. Das Tabellenschlußlicht Grosseto bemühte sich dennoch nach Leibeskräften und kam zu neunt schließlich zum Anschlußtreffer, zu mehr aber nicht mehr. Ein Punkt wäre verdient gewesen.
Heim- und Auswärtskurve meldeten sich gesanglich immer wieder mal, hüben wie drüben allerdings nicht mehr als erwartet. Gesungen wurde kurz auch von einer von innen nicht sichtbaren Gruppe von wohl Diffidati oder Non-Tesserati, ich nehme an aus Cesena, die sich zwischendurch vom Vorplatz hinter der Gegengerade meldeten.
Der Verein Unione Sportiva Grosseto Football Club geht auf die 1912 gegründete Unione Ginnico Sportiva Grossetana zurück, die 1927 mit dem Club Sportivo Grossetano zur Unione Sportiva Grosseto fusioniert wurde. Bis 2007 spielte US Grosseto in der Serie C oder Serie D. 2007 gelang im dritten Anlauf der Aufstieg in die Serie B. Für diese Saison war der in den jüngsten Spielmanipulationsskandal verwickelte Verein zunächst zum Zwangsabstieg verurteilt, im Berufungsverfahren erreichte man aber im Sommer den Ligaverbleib mit sechs Minuspunkten 2012/13.
Thomas Pichlmann spielte hier von 2008 bis 2010. Österreichische Trainer gab es von 1934 bis 1938 mit Franz Hansl (italianisiert als Francesco Hansel) und 1941/42 mit dem Schwechater Engelbert König. Hansl wirkte kurz auch in Livorno und wurde in den 1930er Jahren von Hugo Meisl als Trainer der österreichischen Nationalmannschaft bei Länderspielen in Italien herangezogen, so auch bei der WM 1934.
Das Stadio Carlo Zecchini wurde 1960 als Stadio Olimpico Comunale als Spielstätte der Olympischen Spiele von Rom 1960 eröffnet und in den 1990ern nach einem ehemaligen Spieler des Vereins benannt. Drei Matches fanden im Rahmen des Olympischen Fußballturniers hier statt. Vor allem die umlaufende Steinmauer zeugt von der damaligen Zeit. Die Laufbahn und diverse anderen Sportanlagen sind intakt und werden für Leichtathletikbewerbe genutzt. Zuletzt wurde das Stadion nach dem Aufstieg 2007 renoviert. In den Kurven wurden Stahlgerüste aufgestellt. Vor der Heimkurve wurde über die alten Stufen eine erhöhte Tribüne frisch betoniert, was bessere Sicht bietet als die flachen Stufen, von denen aus man nur in den obersten Reihen über Plexiglaswand und Werbebanden sieht. Die Kapazität des Stadions liegt heute bei rund 10.000 Sitzplätzen.
Vor dem Spiel wurde die Altstadt von Grosseto besichtigt.







































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