Italien, Serie A, 21a giornata, 22.1.2011
Stadio Olimpico, 28.249
Ein Sieg, der zu hoch ausgefallen ist. Denn die Roma war hinten unsicher und nach vorne lange ungefährlich. Das Führungstor fiel eigentlich sogar gegen den Spielverlauf, als Cagliari einige gute Möglichkeiten hatte. Per Elfmeter durch − natürlich − Francesco Totti. In der letzten halben Stunde steigert sich die Heimmannschaft zwar, das dritte Tor in der Nachspielzeit brachte aber ein zu hohes Ergebnis.
Ein versprengter Anhang aus Sardinien befand sich gut bewacht im Auswärtssektor. Bemerkbar haben sie sich nicht gemacht. Die römische Curva Sud war zwar sehr voll und schön anzuschauen, hat aber mehr optisch als akustisch beeindruckt. Richtig laut ist etwas anderes. Vielleicht hat ja das Gegenüber als Ansporn gefehlt.
Die Associazione Sportiva Roma wurde 1927 gegründet und war bisher drei Mal italienischer Meister: 1942, 1983 (mit Herbert Prohaska) und 2001. Als Rapidler verbindet man mit der Roma natürlich Michi Konsels Engagement dort 1997−1999.
Das Olympiastadion wurde 1928 bis 1932 als Teil des pompösen faschistischen Sportgeländes Foro Mussolini, heute Foro Italico, als Stadio dei Cipressi (Zypressenstadion) errichtet. Die faschistische Symbolik existiert bis heute, ob in Duce-Schriftzügen in Bodenmosaiken oder in der riesigen Inschrift „Mussolini Dux“ auf einem Obelisken. Verstörend.
1937−1940, 1950−1953 sowie Ende der 1980er Jahre (Überdachung) erfolgten Erweiterungen und Umbauten, welche die Stadionkapazität auf 82.656 Menschen erhöhten. Mit dem jüngsten Umbau 2008 wurde das Fassungsvermögen wieder auf 72.698 Plätze reduziert. Nachdem das Stadion von 1953 bis 1960 Stadio dei Centomila (Stadion der 100.000) genannt wurde, heißt es seit den Olympischen Sommerspielen von 1960 nunmehr Stadio Olimpico. Der Schauplatz des traurigen WM-Finales 1990, der EM-Finali 1968 und 1980 sowie von bisher fünf Europacup-Endspielen ist die Heimstätte sowohl der AS Roma als auch des Stadtrivalen Lazio, den ich am nächsten Tag in Bologna gesehen habe.
Vor dem Spiel wurden in der Stadt Sehenswürdigkeiten besichtigt. Da gibt es in Rom ja schließlich einige.
Neben dem Stadio Olimpico steht als Teil des Sportkomplexes aus faschistischer Zeit das 1932 eröffnete Stadio dei Marmo, das auf acht Stufen 20.000 Menschen Platz auf den Stehrängen bietet. Unter den 60 überlebensgroßen Marmorstatuen im Herrenmenschenstil finden laufend Sportveranstaltungen statt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen