Freitag, 11. Januar 2013

11 Freunde, 134


Rezension


11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 134, Januar 2013
130 S.






Ein optisches Highlight des Hefts ist die düstere Bilderserie von Thilo Schmuelgen (Schmülgen?) von Kassenhäusern auf Dorfsportplätzen. Sehr nett zu lesen ist Dirk Gieselmanns Reportage über die Überfahrt mit einer Gruppe jener 3.000 Verrückten aus Irland, die regelmäßig per Fähre nach England fahren, um die Spiele ihres Liverpool FC zu besuchen.

Über den Aufschwung der Rechtsextremen in Dortmund, der mit dem fußballerischen Erfolg der Borussia einherging, berichten Christoph Ruf und Olaf Sundermeyer. In der westdeutschen Neonazi-Hochburg Dortmund gibt es einen prosperierenden Zusammenschluß von „autonomen“ Nazis und rechten Fußballfans. Vom Outfit und Gehabe her gibt man sich wie eine Ultragruppe und nicht mehr wie die Neonazi-Hools der Borussenfront der 80er. Die Gewalt gegen Schwächere und solche, die man für fremd oder links hält, ist dieselbe. Dabei geht es wohl weder um Fußball noch um Fanszenen, sondern um ein politisches Projekt. Sonst würden Schlägereien etwa nicht mit dem Brüllen einer Nazi-Parole abgeschlossen.

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