Mittwoch, 9. Mai 2012
11 Freunde, 126
Rezension
11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 126, Mai 2012
130 S.
Am 22. April 1987 drängten sich 73.000, 79.000 oder aber wahrscheinlich vielmehr 100.000 Menschen im alten Leipziger Zentralstadion, um Lokomotive Leipzig im Semifinalrückspiel des Europacups der Cupsieger zu sehen (Lok ist nicht zu verwechseln mit dem unlängst im Heft angesichts seines absurden Derby gefeatureten, in zwei Teile gespaltenen grün-weißen Stadtrivalen). Unter anderem mit einem Achtelfinal-Sieg über Rapid war die Mannschaft des nachmaligen GAK-Trainers Hans-Ulrich Thomale hierher gekommen. Im Text wird fälschlicherweise die Wiener Austria statt Rapid genannt. Das ist natürlich eine schwerwiegende Verwechslung, die nicht passieren darf.
Mit einem Triumph im Elfmeterschießen über Girondins de Bordeaux erreichte Lok Leipzig nach dramatischem Spielverlauf das Finale. Philipp Köster faßt im Heft die Erfolgsgeschichte basierend auf einem neuerscheinenden Buch zusammen.
Ebendieser berichtet auch eine interessante Geschichte über ein verunstaltetes Wappen des Chemitzer FC, das seinen Weg ins Internetz auf Wikipedia fand und von dort von vielen Vereinen und schließlich dem CFC selbst übernommen wurde, sodaß es den Mannschaftsbus und Druckwerke (verun)zierte. Aufgedeckt wurde das ganze vom Blog Berlinderby.
Weiters gibt es im Heft eine schöne Reportage über Swansea City von Dirk Gieselmann zu lesen. Reinhard Krennhuber und Maximilian Kronberger berichten auch hier über Unmut bei den Fans des Wiener Sportklub über den baulichen Verfall der Friedhofstribüne und die noch zu viele Fragen aufwerfenden Neubaupläne. Nur das ewige Reiben an Rapid ist wieder einmal etwas mühsam dabei.
In alten Zeiten, als es der Zeitschrift noch um ein engagiertes, fannahes Medium ging, wurden die auf den schönen Stadionpostern abgebildeten Stadien stolz bei ihren wirklichen Namen genannt, nicht bei fast jährlich wechselnden, lächerlichen Sponsorennamen. Dieses Mal wird das Stadion von Fortuna Düsseldorf gezeigt und bei seinem momentanen Sponsorennamen genannt (es gab vorher einen anderen und bald einmal wird die Schachtel wieder anders heißen). Das stößt ungut auf, denn und auch bei Neubauten bieten sich gute Namen an, so wie das Stadion nämlich in seiner Entstehungsphase (Multifunktionsarena Düsseldorf) oder bei anderer, sponsorenfreier, Gelegenheit genannt wurde (Düsseldorf Arena).
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