Mittwoch, 23. Mai 2012

Ballesterer 72


Rezension



Ballesterer fm
Nr. 72, Juni 2012
82 S.






Die gewohnte Spezialausgabe des Ballesterer im Vorfeld eines Turniers. Die Fußballkulturen der beiden Veranstalterländer der EM 2012 werden hier vorgestellt, was in der ansonst üblichen oberflächlichen medialen Vorberichterstattung zumeist unberücksichtigt bleibt. Radosław Żak widmet sich Polen und tourt durch die polnischen Austragungsstädte und ihre Stadien. Er berichtet u.a. über die stark politisierte Fanszene. Reinhard Krennhuber fährt auf seiner Erkundungstour mit der Eisenbahn durch die Ukraine und trinkt dort Bier. Er portraitiert u.a. den kleinen Kiewer Verein Obolon und unterhält sich mit dem in Odessa spielenden österreichischen Legionär Markus Berger. Zwei hervorragende Reportagen mit interessanten Einblicken und Perspektiven, die man sonst so nirgendwo lesen kann.
Sehr gut und für später einmal anstehende Reisen (ganz sicher nicht zur EM) spannend sind die kleinen Hinweise auf sehenswerte alte Stadien.

Dazu gibt es auch etwas Nachhilfe in Nationalmythologie. So sind, wie ich hier erfahre, laut einer polnischen Legende die Brüder Lech, Czech und Rus die Väter der Länder Polen, Tschechien und Rußland. Nun treffen sie sich in Gruppe A wieder.
Zu den einzelnen Teilnehmerländern gibt es unterschiedliche Artikel oder Interviews zu Situation, Problemen, Hoffnungen, Fans, Spielern oder Spielsystem.

Im übrigen bin ich der Meinung, daß eine Europameisterschaft wie seit Jahr und Tag in der Kurzform EM heißt und nicht „Euro“. Zur Weltmeisterschaft sagt man ja auch WM und nicht „Welt“ oder gar „Weh“.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen