Fußball, Soccer, Calcio & Co.
Sonntag, 16. Februar 2025
Austria – Rapid 2:1 (1:1)
Bundesliga, 18. Runde, 16.2.2025
Horr-Platz, 15.300
Rapid hat sich stets bemüht. Während die Lilanen einen Lauf haben, ist Rapid sichtlich schlecht aus der Winterpause ins Frühjahr gestartet. Dies ließ Trainer Klauß umstellen und Seidl anfangs draußen lassen. In einer flotten Anfangsphase erzielte Sangaré nach einem Konter mit einem Tor des Monats den Führungstreffer für Rapid. Ein Elfmeter, bei dem Hedl fast dran war, brachte aber das 1:1 noch vor der Pause. Gleich nach dieser gab es nach einem Freistoß nicht unbedingt zwingend den Rückstand zum 2:1. Rapid spielte ergebnislos und kam am Schluss noch zu einem Abseitstreffer, aber nicht mehr.
Torjubel von einzelnen war beim Rapid-Tor verstreut im Stadion zu sehen. Nach den Vorkommnissen beim letzten Derby mit von Beginn weg wiederholtem Bemühen aus dem lila Gästesektor, Menschen auf den Tribünen ringsum durch pyrotechnischen Beschuss schwer zu verletzen, und grünem Angriff auf die Gäste über den Innenraum am Ende, einigten sich die beiden Vereine darauf, die Atmosphäre bei Derbys durch Verzicht auf Gästefanblöcke zu verringern. Strafen der Bundesliga gab es ohnehin noch obendrauf. So saßen im großteils leeren Gästesektor hier diesmal Leute mit Freikarten von vom FAK eingeladenen Organisationen.
Die Stadionatmosphäre glich mit wenigen Ausnahmemomenten eher einer Heimniederlage gegen Wattens als einem großen Wiener Derby. Abseits von ein paar lila Klassikern wie der Fehlannahme, dass Leute von ihnen etwas wissen wollten, erreichte da auch bei aufstachelndem Liedgut wie der konkreten Handlungsaufforderung, Rapidler zu Boden zu schlagen und den am Boden liegenden durch Brechen des Genicks zu ermorden, wenig über den Supportkern hinaus. „Heut' ist kein echtes Derby“ war auf der Osttribüne zu lesen, auf der alle Fetzen verkehrt herum hingen. Dazu gab es in den ersten zwanzig Minuten als aufeinanderfolgende Botschaften zu „Ein echtes Derby lebt von:“ abwechselnd auf Spruchbändern zu lesen „Rivalität“, „Pyrotechnik“, „kreativem Kampf“, „aufgeheizter Stimmung“ und „Gegnern auf den Rängen“. Ordentlich gemacht.
Der Pleiteverein FAK spielt mit Geld, das er nicht hat, um das Double und nicht schon seit 2021 in der Regionalliga, da ihm einzelne Personen dies durch Geldgeschenke gesichert hatten, und zuletzt hat ihnen ihre Bank durch Verzicht auf die Rückzahlung ihrer Millionenschulden wegen Aussichtslosigkeit Geld geschenkt. Nunmehr wird ihnen die Stadt Wien für das Eigentum an ihrem zu einem guten Teil mit Steuergeld ausgebauten Stadion Geld geben, damit sie es nicht an schwindlige Investoren notverkaufen.
Rapid muss aber auf sich selbst schauen. Viel Aufwand, eh gar nicht schlecht gespielt und es hätte anders laufen können, aber am Ende mit leeren Händen dastehen. Das kennen wir alles. Da müssen wir raus. Ich glaube immer noch, dass wir das könnten. Aber wir haben einen kapitalen Fehlstart mit null Punkten aus den zwei wichtigen Spielen nach der Winterpause. In der nächsten Runde folgt in dieser Situation schon ein womögliches Sechspunktespiel gegen ein erneutes Abrutschen ins Untere Play-off. Kein Punktgewinn kann aber eine Derbyniederlage wiedergutmachen.
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