Samstag, 4. März 2017

Voždovac - Radnik Surdulica 3:0 (1:0)

Serbien, Super liga, 24. kolo, 4.3.2017
Stadion Voždovac, ca. 300

Vorsichtig begannen die Zmajevi („Drachen“) von Voždovac das Match mit einem Roller auf das gegnerische Tor nach zehn Minuten, steigerten sich im Lauf des Spiels aber immer mehr und gewannen somit verdient gegen die Gäste aus der südostserbischen Kleinstadt Surdulica. Der Belgrader Stadtteilverein Voždovac kämpft noch darum, vor der Zweiteilung der serbischen Superliga in das obere Play-off zu rutschen.
Aus der Fankurve der Invalidi Voždovac (Инвалиди Вождовац) schallte das eine oder andere Mal ein von zwei dutzend Leuten durchaus engagiert vorgebrachter Supportgesang über die Dächer von Voždovac. Den Stiegenaufgang zu ihrer Tribüne haben sie mit Graffiti ausgeschmückt.
Der FK Voždovac (ФК Вождовац) wurde 1912 als FK Dušanovac (ФК Душановац) im Stadtteil Dušanovac des Bezirks Voždovac der serbischen Hauptstadt Belgrad gegründet. 1929 wurde der Verein in Voždovački SK umbenannt und nach der Fusion mit dem FK Sloboda (ФК Слобода) 1973 dann schließlich zum Fudbalski klub Voždovac (Фудбалски клуб Вождовац). Erster großer Erfolg waren vier Saisonen in der jugoslawischen zweiten Liga von 1964 bis 1968. Davor und danach spielte man in den unteren regionalen serbischen Ligen. Erst 2004 stieg Voždovac wieder in die nunmehrige serbische zweite Liga auf und kam im Jahr darauf durch Übernahme der Lizenz (formal Fusion) des Belgrader Vereins FK Železnik (ФК Железник) in die erste Liga. Dort erreichte man 2005/06 gleich einen Europacupplatz. In der darauffolgenden Saison musste man aber aus finanziellen Gründen auf die UEFA-Cup-Teilnahme verzichten und stieg am Saisonende sang- und klanglos ab. Erst 2013 kehrte man in die Superliga zurück.
Der montenegrinische Ex-Rapidspieler Milan Jovanović (2009/10) spielte hier 2002/03.
Die Attraktion in Voždovac findet man weder am Spielfeld noch auf den Rängen, sondern sie ist das Stadion selbst. Das Stadion Voždovac (Стадион Вождовац) wurde 2013 am Dach eines Einkaufszentrums eröffnet, das wiederum am Gelände des 2011 abgerissenen alten Stadions errichtet worden war. Das Stadion Shopping Center soll das größte Einkaufszentrum Südosteuropas sein. Das 40 Meter über dem Boden befindliche, auch Zmajevo gnezdo („Drachennest“) genannte, Stadion wurde also gewissermaßen einige Stockwerke hinauf verlegt. Die Tribünen rund um das Kunstrasenspielfeld haben 5.174 Plätze und sind von Ballfangnetzen umgeben.
Vor dem Spiel wurde das Museum der jugoslawischen Geschichte samt Tito-Mausoleum besichtigt, nachher ging es zum Derby bei Roter Stern.

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