Europa League, Gruppe E, 1.10.2015
Borisov Arena, 5.500
Weiterhin Tabellenführer. Nach dem Heimsieg gegen Villarreal bestätigte Rapid den Willen zum Aufstieg. Es war allerdings ein doch durchwachsenes Spiel, wie man so schön sagt. Beide trafen je einmal an die Stange und Dinamo hatte auch eine gute Konterchance in der ersten Halbzeit. Wie immer in kritischen Phasen und kritischen Spielen gibt es aber einen bei Rapid, der diese wichtigen Spiele entscheiden kann und entscheidet: Steffen Hofmann.
Schaub war nach seiner Verletzung beim Cupspiel in Amstetten erstmals wieder dabei, musste aber verletzt wieder ausgewechselt werden.
Der 500-köpfige Rapid-Auswärtsblock sorgte für Stimmung im 70km von Minsk entfernten Borisov (weißrussisch Baryssau). Da das Dinamo-Stadion umgebaut wird, spielt man derzeit national im Minsker Stadion Traktor und muss international ausweichen. Dies brachte neben der Ankickzeit um 22 Uhr eine schüttere Kulisse mit sich. Die Dinamo-Fanszene war nicht anwesend.
Der FK Dinamo Minsk (russisch, ФК Динамо Минск) bzw. weißrussisch FK Dynama Minsk (ФК Дынама Мінск) wurde 1927 gegründet. 1954 wurde der Verein aufgelöst und als Spartak (Спартак) wiedergegründet. 1959 wurde daraus Belarus (Беларусь) bevor man 1962 wieder den Namen Dinamo erhielt. Der Name Dinamo zeigte die Zugehörigkeit zur Polizeisportorganisation bzw. Geheimpolizei an. 1941 kam man erstmals in die erste sowjetische Liga. Bis zur Auflösung der Sowjetunion 1991 spielte Dinamo Minsk dort 39 Saisonen und war der einzige weißrussische Verein. Den größten Erfolg erreichte man 1982 mit dem Gewinn des sowjetischen Meistertitels. 1965 und 1987 kam Dinamo Minsk in das sowjetische Cupfinale. Nachdem man im unabhängigen Weißrussland Anfang der 1990er Jahre noch dominiert hatte, musste man dann anderen Vereinen den Vortritt lassen. Zuletzt wurde Dinamo 2004 zum siebten Mal weißrussischer Meister.
Rapid spielte zuletzt 1992 im Wintertrainingslager gegen Dinamo Minsk (2:2). Der Ex-Rapidler Sascha Metlitski (1991 bis 1993) stammt von hier und spielte bei Dinamo die ersten Jahre seine Karriere von 1984 bis 1990.
Im Europacup der Meister kam Dinamo Minsk 1983/84 ins Viertelfinale. Ebenfalls das Viertelfinale erreichte man 1984/85 im UEFA-Cup und 1987/88 im Cup der Cupsieger. 1995 warf Dinamo Minsk im UEFA-Cup dankenswerterweise die Wiener Austria hinaus. In der Qualifikation zur heurigen Europa League schalteten sie erfreulicherweise die Salzburger Dosen aus.
Die Borisov Arena (russisch, Борисов-Арена) bzw. weißrussisch Baryssau Arena (Барысаў-Арэна) wurde 2014 eröffnet. Der Neubau wurde von slowenischen Architekten geplant, die das Stadion Ljudski vrt in Maribor gestaltet hatten. Das geschwungene Dach erinnert im Inneren an dieses Stadion. Außen sieht die Borisov Arena aus wie ein grauer Emmentaler Käse. Das Stadion mit 13.126 Plätze wurde auf einem früheren Truppenübungsplatz in einem Wald außerhalb des Stadtzentrums errichtet. Es ist das Heimstadion des weißrussischen Serienmeisters (11 Titel, zuletzt 2014) FK BATE Borisov (russisch, ФК БАТЭ Борисов) bzw. weißrussisch FK BATE Baryssau (ФК БАТЭ Барысаў), 1973 gegründeter Werksverein des hiesigen Automobilelektrikunternehmens BATE.
Im Zuge des Aufenthalts wurde die weißrussische Hauptstadt Minsk besichtigt.
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