Ungarn, Nemzeti Bajnokság I, 30. forduló, 23.5.2010
ETO-Park, 8.000
Die Spannung in der Luft ist fast mit den Händen zu greifen. Die Gäste aus Székesfehérvár, die nach einem Elektrogerätehersteller traditionell Videoton FC ("Vidi") heißen, brauchen einen Sieg, um Meister zu werden. Für den 1904 gegründeten Győri ETO FC (Győri Egyetértés Torna Osztály Football Club) geht es um drei Punkte, um sich für den Europacup zu qualifizieren.
Das Match auf den Rängen entscheidet der mit Verspätung bummvolle und laute Auswärtsblock klar für sich, während auf heimischer Seite der Stadionsprecher mit Anfeuerungsversuchen über das Mikrophon alle paar Minuten nervt. Am Platz entwickelt sich ein gutes und vor allem spannendes, dramatisches Spiel. Vidi dominiert die erste Hälfte und hat allein in der ersten Viertelstunde drei Top-Chancen. Die Gastgeber kommen erst in der zweiten Hälfte auf. Dennoch erfolgt der späte Siegtreffer in der 82. Minute eigentlich gegen den Spielverlauf, wenngleich es nunmehr viel ausgeglichener zugeht. Der erreichte dritte Platz wird gefeiert wie ein Titel. Vidi ist mit einem Punkt Rückstand nicht Meister.
Das 2008 fertiggestellte Stadion des ungarischen Meisters von 1963, 1982 und 1983 wirkt für die Verhältnisse etwas überdimensioniert. Die 8.000 im Stadion bei diesem "Endspiel" stellen das Dreifache des bisherigen Durchschnittsbesuchs heuer dar. Trotz der beiden hohen und sehr, sehr steilen Längsseitentribünen kann die Gestaltung mit zwei Stahlrohrkonstrukten hinter den Toren nicht überzeugen.
Vor dem Spiel wurde das Stadion des DAC besucht und die Innenstadt Győrs besichtigt.
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