Dienstag, 17. September 2024
Admira Wacker – Rapid II 3:1 (2:0)
2. Liga, 5. Runde, 17.9.2024
Bundesstadion Südstadt, 938
„Spiele kann man verschieben, Existenzen nicht! Solidarität mit allen Unwetteropfern und Einsatzkräften!“ hing als Spruchband an der leeren Admira-Kurve, samt einem niederösterreichischen Landeswappen am Vorsängerpodest und einem Leiberl der Feuerwehr. Aufgrund der Unwetter, Stürme und Hochwasser ist das gesamte Bundesland Niederösterreich seit dem Wochenende offiziell zum Katastrophengebiet erklärt worden. Abertausende Feuerwehrleute, Einsatzkräfte, freiwillige Helferinnen und Helfer und Betroffene stehen seit Tagen im Dauereinsatz. Leider gab es bislang aufgrund der Überflutungen auch fünf Tote. Im Unterschied zu anderen Sportanlagen in wenigen Kilometern Entfernung, die unter Wasser stehen, war das Südstadtstadion nicht betroffen. In so einer Katastrophensituation ringsum ein Fußballspiel abzuhalten, als wäre nichts gewesen, ist fragwürdig. In einer Stellungnahme brachten die Gate 2 Admira und Südstadt Fanatics das auf den Punkt: „Viele Menschen stehen am Rande ihrer Existenz, auch einige Admiraner sind betroffen und sind immer noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Trotz allem will die Liga das heutige Meisterschaftsnachtragsspiel gegen Rapid II unbedingt austragen. Diese Entscheidung ist für uns absolut unverständlich und moralisch nicht vertretbar. Nicht unweit von uns entfernt, stehen das Sportzentrum in Traiskirchen oder Laxenburg unter Wasser, aber vor allem auch dutzende Privatpersonen sind mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Wie sollen unsere Burschen da ganz normal Fußballspielen und wir Fans in der Kurve unbekümmert für normalen Support sorgen?“ und erklärten, warum es unter diesen Umständen keinen Support gab. Sie sammelten stattdessen Spenden für die Hochwasserhilfe.
Das Spiel war eine Neuaustragung. Vor zwei Wochen war das Spiel beim Stand von 2:1 für Rapid Anfang der zweiten Hälfte nach 50 Minuten aufgrund starken Regens und nicht mehr bespielbaren Platzes abgebrochen worden. Der Rapidler Gueye hatte damals eine gelb-rote Karte kassiert. Mit der kompletten Neuaustragung konnte Rapid wieder mit elf Mann antreten. Da zwischendurch aufgrund der angesprochenen Unwetter kein Spiel stattfinden konnte, saß er dadurch kurioserweise seine Sperre in derselben Begegnung ab, in der er ausgeschlossen wurde. Rapid trat auch in anderer Besetzung auf, da aufgrund Verletzungsmisere etwa Wurmbrand und Hedl in die Kampfmannschaft hinaufgezogen waren und wiederum Böckle und Bischof von oben hier zum Sammeln von Spielpraxis eingesetzt waren. Das Tor des Spiels erzielte zwar Rapidler Bajlicz mit einem beherzten Weitschuss, leider war das Spiel aber ein komplett anderes als im ersten Versuch. Admira Wacker gewann das völlig verdient.
Seit dieser Saison heißt Admira Wacker auch tatsächlich offiziell wieder Admira Wacker und führt ein Vereinswappen, das zwar nicht exakt das traditionelle Wappen ist, aber stark daran angelehnt ist.
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