Freitag, 14. Juni 2024
Hörsching – Katsdorf 2:1 (0:0)
Oberösterreich, Relegation Landesliga, Rückspiel, 14.6.2024
Sportplatz Hörsching, 700
Der SC Hörsching schaffte in der Relegation den Durchmarsch in die Landesliga. Als Aufsteiger aus der 1. Klasse wäre man in der Bezirksliga fast Meister geworden, gewann in der Relegation das Hinspiel in Katsdorf und nun das Rückspiel. Ein beachtlicher Erfolgslauf. Immerhin einen Ehrentreffer konnten die Katsdorfer zum Abschluss ihrer Abstiegssaison erzielen. Der Hörschinger Dragan Javorović wurde von einem familiären Anhang in weißen Leiberln mit Dragan-Aufschrift unterstützt und von ihnen – samt Mama – nach seinem Tor zum 2:0 bejubelt. Nach Schlusspfiff konnte Hörsching feiern.
Der SC Hörsching wurde 1946 im Flüchtlingslager Lager 60 in Hörsching bei Linz als SC 60 Hörsching von infolge des Zweiten Weltkriegs vertriebenen Deutschsprachigen aus Bratislava und Südmähren gegründet. Im Lager Hörsching lebten nach 1945 jahrelang mehr als 2.000 Flüchtlinge aus Ost- und Südosteuropa. Da es in der Ortschaft bereits einen SV Hörsching gab, wurde der Name von der Vereinsbehörde abgelehnt und stattdessen einfach der Ortsname der Nachbarortschaft gewählt und der Verein SC 60 Breitbrunn benannt. Der Verein feierte bald große fußballerische Erfolge, stieg in die damalige 1. Klasse, die höchste oberösterreichische Liga, auf und wurde 1948 Union-Staatsmeister. Aufgrund der sportlichen Erfolge von Breitbrunn oder auch der Hakoah Linz, eines Vereins jüdischer Displaced Persons, gab es Unmut bei anderen Vereinen über die sogenannten „Ausländervereine“, sodass der Oberösterreichische Fußballverband 1948 das „Ausländerstatut“ beschloss. Es durfte nur noch Mannschaften mit maximal drei „volksdeutschen“ Spielern geben. Dies wurde dann noch abgeschwächt, dass auch jene Spieler, die vor dem 1.8.1948 um die österreichische Staatsbürgerschaft angesucht hatten, für das Spieljahr 1948/49 spielberechtigt sind. Breitbrunn spielte die Saison 1948/49 außer Konkurrenz zu Ende und musste dann zwangsabsteigen. In der inoffiziellen Tabelle war man zweitplatziert hinter Vorwärts Steyr und noch vor dem LASK. Nach und nach erhielten die Vertriebenen die österreichische Staatsbürgerschaft und Breitbrunn wurde zum etablierten oberösterreichischen Verein. 1959 wurde der Vereinsname auf SC Breitbrunn-Hörsching geändert und 1974 in SC Hörsching. Von 1974/75 bis 1985/86, 1992/93 bis 1993/94, 1997/98 bis 2000/01 und 2007/08 bis 2008/09 spielte Hörsching in der fünftklassigen Landesliga. Nach dem Abstieg aus der Landesliga Ost spielte man dann noch bis 2012/13 in der Bezirksliga Ost und danach bis vorige Saison in der 1. Klasse. Jetzt wird man nach einer Saison Bezirksliga in die Landesliga Ost zurückkehren.
Die Sportanlage wurde 1992 eröffnet. Auffällig ist die Tribüne, die mit überdachten Sitzplätzen nach beiden Seiten hin zwischen zwei Spielfeldern steht. Ein Blickfang ist aber auch die schöne alte Anzeigetafel. Hörsching liegt im dicht besiedelten oberösterreichischen Zentralraum. 6.648 Menschen leben hier in zwölf Ortschaften.
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