Mittwoch, 29. Mai 2024
Bystrc-Kníničky – Olympia Ráječko 3:1 (1:1)
Tschechien, Jihomoravský kraj, Krajský přebor, 27. kolo, 29.5.2024
Stadion pod Přehradou, 177
Dreimal ertönte der Can-Can von Jacques Offenbach, die Tormusik des FK Dosta Bystrc-Kníničky im Spiel gegen SK Olympia Ráječko. Aus einem Elfmeter konnten die Gäste ihr Ehrentor erzielen. Mit Trommelschlägen und „Bystrc!“-Rufen feuerten die Heimfans ihre Mannschaft an.
Der FC Dosta Bystrc-Kníničky geht auf drei Vereine zurück, die alle 1932 gegründet wurden: In Bystrc (deutsch früher Bisterz) waren dies April 1932 Rudá hvězda Bystrc („Roter Stern Bystrc“) sowie im Mai der Sportovní klub Bystrc (SK Bystrc) und in Kníničky (deutsch früher Klein Kinitz) am Wasserkraftwerk des Brünner Stausees (Brněnská přehrada) der Dělnický sportovní klub Kníničky („Arbeitersportklub Kníničky“). Der Rote Stern, RH Bystric, hatte aus politischen Gründen mit Widerstand zu kämpfen, benannte sich daher erst in Olympia Bystrc und später in Olympia Žebětín um, spielte 1939 sein letztes Spiel und wurde 1940 aufgelöst. Dem SK Bystrc ging es viel besser, da der Bürgermeister von Bystrc einer seiner Funktionäre war, und der Verein erhielt 1933 von der Gemeinde das Grundstück für den Sportplatz, auf dem heute noch gespielt wird. Im Zuge der Unterstellung des tschechoslowakischen Sports in die Sokol-Organisation fusionierte der SK Bystrc 1948 mit Sokol Bystrc. Sokol fusionierte 1950 wiederum mit Kovomat Brno und man spielte ab 1951 als TJ Sokol Kovomat Bystrc. 1953 fusionierte dieser Verein mit Dynamo Energetika Brno zu Dynamo Energetika Bystrc. 1959/60 stellt der Verein im laufenden Wettbewerb den Spielbetrieb ein und die Fußballsektion wurde aufgelöst, während der Gesamtverein weiterbestand. Der DSK Kníničky verlor 137 seinen 1933 errichteten eigenen Sportplatz durch den 1936 bis 1940 alufenden Staudammbau, als die Ortschaft abgesiedelt und verlegt wurde. Nachdem man u.a. mit RH Bystrc am Rudá hvězda-Arbeitersportbewerb teilgenommen hatte, wandelte man sich 1936 zum Verein der Freiwilligen Feuerwehr und benannte sich dementsprechend in Hasičský sportovní klub um. Nach 1945 baute man sich einen neuen Sportplatz und nahm 1947 als SK Kníničky wieder auf.
1960 wurden die Gemeinden Bystrc und Kníničky in die Stadt Brünn eingemeindet und daraus 1990 der heutige Stadtteil Brno-Kníničky. Aus dem SK Kníničky und den Überresten aus Bystrc wurde 1961 der gemeinsame Verein TJ Sokol Bystrc-Kníničky gebildet. 1994 wurde die Fußballsektion ausgegliedert und der Verein zum FK Bystrc-Kníničky. Nach dem erstmaligen Aufstieg in die Divize stieg zur Saison 1994/95 ein Sponsor ein und man heißt seither mit Sponsornamen Dosta. Größter Erfolg war nach drei Jahren MSFL der Aufstieg als Zweitplatzierter 2005/06 in die tschechische zweite Liga (Druha liga), in der man 2006/07 für eine Saison spielte. Danach folgten drei weitere MSFL-Saisonen. Seither spielt man in der Divize D oder fünftklassigem Krajský přebor.
Das Stadion pod Přehradou wurde 1933 als Sportplatz des SK Bystric eröffnet und in den Jahren 1955 und 1956 ausgebaut. Mit der Tribüne, weiteren Rängen und dem Klubhaus mit Kantine gegenüber erkennt man auch zwei Jahrzehnte später noch die Zweitligatauglichkeit des Platzes seinerzeit. Das Stadion liegt am Flusslauf der Svratka. Der Name, auf deutsch übersetzt „Stadion unter dem Damm“, verweist auf den oberhalb liegenden Staudamm und Stausee.
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