Italien, Serie C, Girone B, 6a giornata, 13.10.2018
Stadio Romeo Neri, 2.711
Mit einem Tor nach Corner in der Nachspielzeit schaffte Rimini doch noch ein Remis gegen Teramo. Die Gäste waren nach neun Minuten in einem ausgeglichenen Match in Führung gegangen. Aufsteiger Rimini spielte zwar gefällig aber ohne Zug zum Tor.
Die Curva Est bejubelte den Last-Minute-Treffer ausgelassen. Mit den Red White Supporters, einer 2013 gegründeten Gruppe, wurde im Namen ein historisches Banner aus dem Jahr 1981 wiederaufgenommen. Ein Spruchband forderte Gerechtigkeit für Stefano Cucchi. Er starb 2009 in Untersuchungshaft, nachdem er von Carabinieri, die ihn verhaftet hatten, geprügelt wurde. Seine Todesursache und die Täter wurden zu vertuschen versucht. Mit der Zeit wurde die Stimmung in der Kurve immer besser. Zu Spielbeginn waren angesichts langer Schlangen vor den Kassen und dem Einlass aber auch bei weitem noch nicht alle der 2.711 Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion (1.450 paganti, 1.261 abbonati). Die Rivalität zu Teramo wurde in Gesängen entsprechend gewürdigt. Eine paar Leute auf der Distinti drückten mit Gesten und Aufblasbanane ihr Abneigung zum Auswärtssektor hin ebenfalls recht unmissverständlich aus.
Rund hundert aus Teramo supporteten augenscheinlich recht anständig. Akustisch waren sie auf der Haupttribüne gegenüber der Heimkurve nicht oft zu vernehmen.
Der Rimini FC wurde 1912 als Fußballabteilung innerhalb des Sportvereins Libertas gegründet. 1939 änderte der Verein seinen Namen in Rimini Calcio. 1994 ging man erstmals in Konkurs. Ein neugegründeter Verein trat als Rimini Calcio Football Club die Nachfolge an bis auch dieser Verein 2010 pleiteging und die AC Rimini 1912 neugegründet wurde. Der jüngste Konkurs folgte 2016. Seither tritt man als Rimini Football Club 1912 an. Man begann 2016/17 in der fünftklassigen Eccellenza Emilia-Romagna und stieg 2017 in die Serie D und 2018 in die Serie C auf. Die größten Vereinserfolge waren die insgesamt neun Saisonen (jeweils dreimal drei Jahre) in der Serie B 1976/77 bis 1978/79, 1979/80 bis 1981/82 und 2005/06 bis 2008/09.
Das Stadio Romeo Neri wurde 1934 mit faschistischem Namen als Stadio del Littorio eröffnet. Vor dem Stadionbau von 1933/34, der eine Radrennbahn und drei getrennte Tribünen mit 4.000 Plätzen besaß, stand hier eine 1911 erbaute Pferderennbahn. Damals hieß die Sportanlage prato della Sartona, benannt nach der Gräfin Teresa Sartoni, die das Land ab 1812 besaß. Nach der Befreiung 1945 hieß das Stadion einfach Stadio Comunale bis es nach dem Tod des aus Rimini stammenden Turners und dreifachen Olympiasiegers von 1932 Romeo Neri 1961 nach ihm benannt wurde. In den 1950er und 1970/80er Jahren wurden die heutigen Tribünen auf der gegenüberliegenden Längsseite und die ersten Stahlrohrgerüste in der Kurve gebaut. 2014 wurde die Längsseite auf Inititive der Curva Est hin in den Vereinsfarben und mit Rimini-Schriftzug gestrichen. Insgesamt hat das Stadion heute eine Kapazität von 9.768 Plätzen. Am Spielfeld wurde ein Kunstrasenbelag verlegt.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Rimini besichtigt.
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