Slowakei, 1. liga, 15. kolo, 1.11.2015
Štadión MFK Ružomberok, 2.695
Gegen Favorit Slovan Bratislava ging Ružomberok forsch ins Spiel und hatte seine Chancen, in Führung zu gehen. Man traf allerdings nur aus Abseitsposition ins Tor. Als nach ausgeglichener zweiten Halbzeit die Gäste fünf Minuten vor Schluss in Führung gingen, schien das Glück auf ihrer Seite zu sein. Doch in der 89. Minute schaffte Ružomberok noch den Ausgleich zum gerechten Remis.
Der Fanblock der Rosenberg Fanatics, benannt nach dem alten deutschen Namen der Stadt Ružomberok, supportete und sang das ganze Spiel über. Sie zeigten auch eine Überrollfahne, die sich gegen Slovan-Fans aus der hiesigen Region Liptau wendete und dazu aufforderte, Ružomberok als Verein der Stadt und Region zu unterstützen. Die Fanszene aus Bratislava war aufgrund Boykotts nicht angereist. Einzelne Slovan-Fans standen im Auswärtssektor.
Der MFK Ružomberok führt als Gründungsjahr 1906, als hier in der damaligen ungarischen Reichshälfte der Habsburgermonarchie mit verpflichtend ungarischem Vereinsnamen mit Rózsahegyi Concordia der erste Fußballverein gegründet wurde. Der Fußball kam entweder mit italienischen Arbeitern, die am Bau der Kaschau-Oderberger-Bahn von 1866 bis 1871 arbeiteten, oder mit englischen Monteuren, die Maschinen in den Textilfabriken montierten, in die Gegend. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und den Einberufung der Männer in den Krieg, beendete die Concordia 1914 ihre Existenz wieder. 1918 wurde dann der ŠK Viktoria Ružomberok-Rybárpole gegründet. Daneben gab es in der Stadt in den 1920er Jahren auch noch den Handwerkerverein Union Ružomberok und den jüdischen Verein ŠK Makkabea Ružomberok. 1926 entstand der ŠK Ružomberok, bevor dann nach dem Zweiten Weltkrieg im kommunistischen Regime die Unternehmenszuordnung im Namen geführt wurde. So wurde aus dem 1948 zum Sokol Slovenske Bavlnárske závody Ružomberok (Sokol SBZ Ružomberok) gewordenen Verein 1953 Iskra Ružomberok und 1957 nach dem hiesigen Textilindustrieunternehmens TJ Bavlnárske závody Vladimir Iljiča Lenina Ružomberok. 1992 wurde aus der TJ Bavlnárske závody Ružomberok dann wieder ŠK Ružomberok und 1995 der städtische Sportklub Mestský Futbalový Klub Ružomberok. Im tschechoslowakischen Fußball war die zweite Liga die höchste erreichte Spielklasse. Größter Erfolg in jüngerer Vergangenheit war der slowakische Meistertitel und Cupsieg 2006.
In den letzten Jahren gab es einige Freundschaftsspiele mit Rapid: Im Winter 2008 in Hütteldorf, im Sommer 2008 in Neusiedl sowie zuletzt wieder in Hütteldorf 2009 und 2013.
Das Štadión MFK Ružomberok, nach der geographischen Lage zu Füßen des Berges Čebrať auch Štadión pod Čebraťom genannt, hat auf zwei Längsseitentribünen eine Kapazität von 4.817 Plätzen. Aktuell wird das Innenleben der Tribünen umgebaut, im Sommer wurde eine Rasenheizung verlegt und das Spielfeld erneuert. Das Stadion wurde ursprünglich 1955 als Oval für 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern, fast ausschließlich Stehplätze, eröffnet. 1998 wurden die alten Tribünen abgerissen und eine der heutigen Längsseiten als moderne Sitzplatztribüne mit 2.536 Plätzen gebaut. 2006 wurde sie durch eine gleichartige Gegentribüne ergänzt.
Nach dem Spiel wurde kurz die Stadt Ružomberok besichtigt.
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