Slowakei, III. liga Východ, 29. kolo, 8.6.2014
Futbalový štadión Ličartovce, 100
Es war ein ungleiches Stadtderby, ausgespielt im kleinen Dorf Ličartovce zwanzig Kilometer außerhalb der Stadt Košice. Auf die zweite Mannschaft des Stadtrivalen traf hier Lokomotíva Košice, tschechoslowakischer Cupsieger 1977 und 1979 und bis 1998 Erstligist, in dessen Stadion heute der mittlerweile übermächtige MFK Košice (einst VSS Košice) spielt. Die tief gefallene Lokomotíva muß mittlerweile selbst in einem anderen Dorf außerhalb der Stadt spielen und zieht nur mehr wenige Leute an.
Es wurde kein Eintritt kassiert, aber auch keine Verpflegung angeboten. In der Pause marschierte ein Tross ins einen halben Kilometer entfernte Beisl auf der Hauptstraße und kam von dort mit Bierbechern und Chipssackerln zurück. Das Spiel interessierte dem Anschein nach hauptsächlich Familienangehörige und kaum die Dorfbevölkerung. Es ist dies ja auch nicht mehr wirklich ihr Fußballverein.
Die 1938 gegründete TJ Družstevník Ličartovce war ein klassischer Dorfverein, der 1991/92 in der siebten Liga spielte, als mit Blažej Podolák der heutige Präsident des MFK Košice den Klub übernahm, ihn nach einem Sponsornamen umbenannte und viel Geld hineinsteckte. Es folgte eine Serie an Aufstiegen bis der FC Ličartovce 1996 die zweite Liga erreichte. In den 2000er Jahren spielte man um den Aufstieg in die erste Liga mit und schloß 2002, 2003, 2004 und 2005 jeweils am zweiten Platz ab. 2004 erreichte Ličartovce das slowakische Cupfinale, das man gegen Petržalka verlor. Hierbei sollte man erwähnen, daß in Ličartovce nicht einmal tausend Leute leben. 2005 wurde der Verein mit dem bankrotten 1. FC Košice fusioniert und der MFK Košice gegründet, der die Lizenz übernahm und nach Košice übersiedelte. Der Dorfverein wurde ausradiert, das ausgebaute Stadion in Ličartovce verblieb als Spielstätte der zweiten Mannschaft.
Auf beiden Längsseiten des Platzes stehen Tribünen, wobei die Haupttribüne etwas größer und mit Plastiksitzen versehen ist, während gegenüber Holzbänke dominieren. Die Hälfte der Gegentribüne ist eingezäunt und läßt dort das Spiel nur durch ein Eisengitter betrachten. Das war bzw. ist wohl der einladende Gästesektor.
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