Montag, 31. März 2014

Videoton - Debrecen 1:2 (1:2)

Ungarn, Nemzeti Bajnokság I, 22. forduló, 30.3.2014
Sóstói Stadion, 5.232

Mit der Niederlage des Tabellenzweiten gegen den Tabellenführer Debrecen ist die ungarische Meisterschaft so gut wie entschieden. Die Heimmannschaft aus Székesfehérvár ging zwar in Führung, doch die Gäste drehten das Resultat abgeklärt noch vor der Pause um und erreichten den Auswärtssieg mit solidem Defensivspiel. Die zahlreichen Unmutsäußerungen und Pfiffe gegen die Heimischen waren mir nicht ganz verständlich. Sie agierten zwar teils glücklos und teils unglücklich, aber probierten es immer wieder und hatten auch Torchancen auf den Ausgleich.
Das Tor von Videoton fiel in der 15. Minute. Da war ich schon drin. Denn womit ich trotz Spitzenspiels nicht gerechnet hatte, waren fast 40 Minuten Schlangestehen vor den Kassen. Dank Personalisierung verlief das Prozedere elendslangsam. Ich war früh dran, versäumte nur die ersten vier Minuten. Ich war nicht allein mit dieser Fehleinschätzung der Attraktivität des ungarischen Fußballs. Viele hundert kamen zu spät. Mitte der ersten Halbzeit standen noch immer zwischen fünfzig und hundert Leute draußen an.
Die Heimkurve mit den 1992 gegründeten Ultras Red Blue Devils streikte. Die meisten Auswärtsfans kamen verspätet. Sie supporteten dann mehr oder weniger munter und hatten dabei mangels Gegenüber die stimmliche Hoheit im Stadion. Auf heimischer Seite waren lediglich das eine oder andere Mal in der Kurve und auch auf den Längsseiten Sprechchöre „Gomes go home“ zu hören. Das in der Kurve hängende Transparent richtete sich ebenfalls gegen den Trainer José Manuel Gomes.
Der Videoton FC wurde 1941 als Vadásztölténygyári SK als Werksmannschaft einer Munitionsfabrik gegründet. 1957 stieg man erstmals in die zweite Liga auf und 1967 für zunächst eine Saison erstmals in die NBI. Seit 1968 trägt der Verein im wesentlichen den Namen des hiesigen Elektrogeräteherstellers Videoton. Auch wenn es in den 1990er Jahren einen anderen Sponsornamen gab, hat sich Videoton bzw. die Kurzform „Vidi“ als allgemein gebräuchlicher, historischer Vereinsname durchgesetzt. Die letzten Jahre verliefen erfolgreich. Der vom Regierungschef favorisierte Verein spielte vorne mit, wurde dreimal Zweiter und gewann auch erstmals Titel: 2006 den ungarischen Cup und 2011 die Meisterschaft.
Im Europacup scheiterte man 2011 in der Champions-League-Qualifikation an Sturm Graz. Im UEFA-Cup 1981/82 war Videoton in der ersten Runde auf Rapid getroffen. Das Hinspiel im Praterstadion ging 2:2 aus (Rapid war zweimal im Rückstand), im Retourspiel in Székesfehérvár setzte sich Rapid mit einem 2:0-Auswärtssieg durch (beide Tore Krankl). Europäisches Aufsehen erregte Videoton in der Saison 1984/85 als man in das Finale des UEFA-Cups vorstieß und u.a. Manchester United ausschaltete. Im Finale traf man auf Real Madrid. Das Hinspiel verlor man hier vor 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauern 3:0. Ein 1:0-Sieg im Bernabéu reichte dann nicht mehr.
Am Gelände des heutigen Stadions am See Sóstó spielte der Verein von 1948 bis 1950 und von 1959 bis 1962 schon einmal. Das heutige Sóstói Stadion wurde 1967 eröffnet. In den 1970er Jahren erhielt das Oval mit Tribünen auf aufgeschütteten Böschungen sein heutiges Aussehen. 40.000 Leute wie einst gegen Real Madrid passen hier heute nicht mehr herein. Die Kapazität liegt seit 2010 bei 15.000 Sitzplätzen. 2002 bis 2004 und 2008 bis 2012 wurde das Stadion renoviert und die Haupttribüne neu gebaut. Erhalten blieben der herrliche Ostblockcharme der 1978 aufgestellten Flutlichtmasten und der alten Anzeigetafel.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Székesfehérvár besichtigt.

























































Sonntag, 30. März 2014

Rapid - Sturm Graz 2:0 (2:0)

Bundesliga, 30. Runde, 29.3.2014
Gerhard-Hanappi-Stadion, 15.700

Was für ein Beginn. Bereits nach zehn Minuten war das Match mit zwei Toren entschieden. Einmal Steffen Hofmann Fußballgott direkt per Freistoß und einmal per Sonnleitners Kopf. Die restliche Spielzeit wurde das Ergebnis gegen eine harmlose Sturm Graz verwaltet. Der letzte Druck war nicht notwendig. Ein drittes Tor vor allem in der zweiten Halbzeit wäre schön gewesen. Mit einem Euzerl mehr hätte Burgstaller eines gelingen können oder sollen. Aber es wurde schön gespielt. Wenn Aktionen funktionierten war es gut, wenn nicht auch kein Malheur. In dieser Phase der Meisterschaft zählen die Punkte für das Erreichen eines Europacupplatzes. Diese wurde mit dem vierten Sieg in Folge (!) zur vollsten Zufriedenheit gewonnen.
Ein stimmungsvoller Fußballnachmittag in Hütteldorf mit Rapidsieg. Was will man mehr.