Dienstag, 13. Dezember 2011
Ballesterer 68
Rezension
Ballesterer fm
Nr. 68, Jänner/Februar 2012
66 S.
Hans Krankl war vor einem Jahr bereits dran. Jetzt ist auch Herbert Prohaska ein Schwerpunkt im Ballesterer gewidmet. Das ist nur gerecht. Trotzdem er Austrianer ist, ja geradezu eine Personifizierung dieses Vereins, war und ist es nicht möglich, keinen Respekt vor ihm zu haben. Mehr noch: Er ist sogar sympathisch. Man muß ja nicht allem zustimmen, was er im Fernsehen von sich gibt.
Ein sehr guter Portraitartikel von Hans Georg Egerer und David Forster sowie ein Text über den TV-Analytiker und natürlich auch ein großes Interview lassen sein Leben, seine Karriere und seine Ansichten Revue passieren. Herausragend ist der spannende Beitrag von Matteo Patrono über die Italienzeit Prohaskas bei Inter und Roma, mit Einarbeitung der Sichtweisen eines ehemaligen Trainers sowie eines Mitspielers.
Sehr schön sind darüber hinaus die herbstlichen Bilder Prohaskas am alten WAC-Platz.
Lesenswertes gibt es im Heft auch zu „Bimbo“ Binder, ein Interview mit seinem Sohn Franz Binder jr. zu dessen neuerschienenem Buch über seinen Vater sowie eine Folge der Serie Fußball unterm Hakenkreuz über Binders Weg in der Nazizeit von Jakob Rosenberg, basierend auf dem Buch Grün-Weiß unterm Hakenkreuz.
Interessant sind weiters eine Geschichte über den jung tief gefallenen ehemaligen St.-Pauli-Spieler René Schnitzler und seine Verstrickung in Spielsucht und Wettmafia. Neues und Lageberichte gibt es aus Griechenland, Polen und Kiew.
Ich gebe es zu, meine Mundwinkel hatten sich bei Anblick des Covers zunächst nach unten orientiert − aber das Heft war dann doch wiedereinmal ein Genuß.
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