Mittwoch, 21. Mai 2008

Ballesterer 34



Rezension


Ballesterer fm
Nr. 34, Juni/Juli 2008
98 S.






Die bisher dickste Ballesterer-Ausgabe widmet sich der EM-Vorberichterstattung, mit gescheiten, hintergründigen Artikeln über die einzelnen Länder (z.B. ein türkischer Politologe über die Türkei mit Kritik an der Verbandspolitik) oder mit in Österreich spielenden Legionären (z.B. Marek Kincl über Tschechien - er findet übrigens die Rapid-Fans besser als die von Sparta Prag :-) ). Zu Kroatien gibt's ein Interview mit deren Verbandspräsidenten Vlatko Marković. Der war ja mal Trainer bei Rapid. Sehr interessant ist hier auch das Interview mit Jacco van Sterkenburg über die holländische Nationalmannschaft zwischen Rassismus, Migration und Generationskonflikt. Mit Josef Hickersberger gibt es ein ganz okayes Interview, das aber deshalb wenig glänzt, weil es ganz von den großartigen Fotos in den Schatten gestellt wird: Josef Hickersberger im Gegenlicht neben den Geleisen wandelnd!
Und tatsächlich erschreckend die von Stefan Kraft erinnerte Statistik, daß Griechenland 2004 in den fünf Spielen bis zum Finale nicht mehr als 20 Mal aufs Tor geschossen und in den insgesamt sechs Spielen nur sieben (7!) Tore gemacht hat. Damit erübrigt sich tatsächlich jeder Vergleich mit Dänemark 1992, auch ein kleines Land, aber was für ein fußballerischer Unterschied!

Dazu gibt es noch nettes Historisches aus der österreichischen EM-Geschichte und über den Švehla-Cup oder ein Plädoyer von Beppo Mauhart, Initiator der Ausstellung herz:rasen, über die Notwendigkeit der Einrichtung eines Fußballmuseums, das er sich im Praterstadion wünscht. Wenn man das schottische Fußballmuseum im Hampden Park gesehen hat, kann man dem nur zustimmen.

Es gibt auch wieder eine Folge von David Forsters hervorragender Serie Fußball unterm Hakenkreuz, diesmal über das sogenannte "Versöhnungsspiel" Österreich-Deutschland nach dem "Anschluß" 1938 und die vielen Mythen, die sich darum ranken.

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