Griechenland, A' Ethniki, 17i Αgonistiki, 21.12.2013
Gipedo Rizoupolis Georgios Kamaras, 3.333
Das Heimspiel gegen den Serienmeister war das Spiel des Jahres für den Aufsteiger, so gab es auch den Saisonrekord an Zuschauerinnen und Zuschauern. Sportlich hatte der kleine Athener Verein Apollon Smyrnis aber nichts zu melden. Olympiakos kam routiniert und ohne große Anstrengung zu einem ungefährdeten Kantersieg. Apollon spielt gegen den Wiederabstieg.
Für Stimmung im Stadion sorgte der rote Auswärtsblock. Der kleine Heimfanblock schien nicht unsympathisch und war anfangs bemüht, angesichts des Spielverlaufs kam aber dann immer weniger. In der zweiten Halbzeit gab es ein bisserl blauen Rauch von ihnen, was zu Fluchtbewegungen der umstehenden Leute führte.
Nach dem 5:0 verließen nicht nur sukzessive Leute auf den Längsseiten das entschiedene Spiel sondern zehn Minuten vor Schluß begannen auch die Auswärtsfans ihre Fetzen vom Zaun abzuhängen und den Sektor zu verlassen. Als die siegreiche Mannschaft nach Schlußpfiff zu ihren Fans kam, waren nur mehr wenige zugegen. Vor dem Stadion war es draußen später ein wenig hektisch.
Der Verein GS Apollon Smyrnis (ΓΣ Απόλλων Σμύρνης) wurde 1891 als griechischer Verein im damals griechisch besiedelten kleinasiatischen Smyrna, dem heutigen türkischen Izmir, gegründet. Zunächst war es noch ein Kulturverein, ab 1893 wurde auch Sport betrieben und 1910 die Fußballsektion gegründet. Nach dem griechisch-türkischen Krieg von 1919 bis 1922, der mit beiderseitigen Vertreibungen der Minderheiten endete, kamen die Bevölkerung aus Smyrna und der Verein nach Athen. Die Fußballsektion Apollon Smyrnis FC ist eine von vier Abteilungen des Vereins.
Mit der Ausnahme von vier Saisonen, in denen auf den Abstieg stets der direkte Wiederaufstieg folgte, spielte Apollon Smyrnis von der Nachkriegszeit bis zur Jahrtausendwende in der ersten Liga. Die erfolgreichste Zeit gab es Mitte der 1990er Jahre. 1995 qualifizierte man sich mit dem vierten Tabellenplatz für den UEFA-Cup (Vorrundenaus gegen Olimpija Ljubljana) und 1996 wurde das griechische Cup-Finale erreicht. 2000 stieg Apollon aber in die zweite Liga ab und 2007 landete man sogar in der vierten Liga. 2013 wurde die Rückkehr in den Erstligafußball gefeiert.
Im Jänner 1958 spielte Rapid hier im Rahmen einer Griechenland-Tournee 1:1. Von kuriosen Szenen berichtet Roland Holzinger in seiner Rapid-Chronik: „Das griechische Publikum pfiff den Schiedsrichter aus, weil er ein reguläres Tor von Alfred Körner nicht anerkannte, aber den Ausgleich trotz eines Regelverstoßes gelten ließ. Die Wiener fühlten sich betrogen, wollten schon abtreten, doch die beruhigten sich wieder und spielten weiter.“ Walter Skocik durfte sich im Rahmen dieser Reise als junger Spieler erstmals in der Kampfmannschaft zeigen. 1990/91 arbeitete er dann ein Jahr als Trainer bei Apollon Smirnis.
Das Stadion Gipedo Georgios Kamaras (Γήπεδο „Γιώργος Καμάρας“) wurde 1948 als Gipedo Rizoupolis (Γήπεδο Ριζούπολης) im Athener Stadteil Rizoupoli eröffnet. 2003 wurde das Stadion nach Georgios Kamaras benannt, einem Spieler in den 50er/60er Jahren. Das Stadion wurde 2001/02 von den heutigen Gästen aus Piräus um zwei Mio. Euro renoviert und von 2002 bis 2004 während des Neubaus ihres Stadions für die Olympischen Spiele als Heimspielstätte genutzt. Die Haupttribüne wurde überdacht, das Flutlicht installiert, die Ränge mit Plastiksitzen versehen (14.856 Sitzplätze) und vieles mehr. Die Kosten bekam Olympiakos aus dem Organisationsbudget der Olympischen Spiele rückerstattet. Das Stadion ist U-förmig. Hinter einem Tor steht die Sporthalle der anderen Sportsektionen des Vereins.
Nur vier U-Bahnstationen entfernt war zuvor ein AEK-Spiel im Olympiastadion besucht worden. Am folgenden Tag gab es noch zwei Matches, weiters stand im Rahmen des Athen-Aufenthalts die Stadtbesichtigung im Zentrum.
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