Niederösterreich, 2. Klasse Traisental, 10. Runde, 13.9.2012
Sturm-19-Platz, 60
Von Beginn an ist es ein Spiel wie auf schiefer Ebene zwischen dem Aufstiegsaspiranten FC Sturm 19 und dem Tabellenletzten ASV Radlberg. Die Heimmannschaft hatte das Match stets in der Hand, nach der Pause fielen dann auch noch zahlreiche Tore, welche diese Dominanz ausdrückten. Der Trainer der Gäste nahm die Analyse unmittelbar nach Schlußpfiff noch auf dem Spielfeld vor.
Bereits während des Ersten Weltkriegs fanden sich 1915 in der erst 1908 fertiggestellten Arbeiterwohnsiedlung der Glanzstoff-Fabrik im Norden St. Pöltens junge Leute zum Fußballspiel zusammen und nannten sich SC Austria Neuviehofen. Behördlich angemeldet haben sie dies aber nicht. Dies geschah erst nach Kriegsende in der jungen Republik und so wurde im Jahr 1919 Sturm 1919 als ältester Arbeiterfußballverein der Stadt formell gegründet. Gründer war ein gewisser Karl Binder, älterer Bruder eines Fußballtalents, das hier schon mit 15 Jahren in der Kampfmannschaft spielte, bevor es 1930 mit 19 Jahren zur Rapid nach Wien geholt wurde und dort zum Weltklassestürmer wurde: Franz „Bimbo“ Binder.
Zum ersten Derbyrivalen wurde der 1913 gegründete SC St. Pölten. Zum großen Arbeiterfußballverein der Stadt entwickelte sich der 1920 gegründete ASK Schwarze Elf, der 1973 mit dem Betriebssportverein Voith zu VSE St. Pölten fusioniert wurde, Vorläufer des heutigen SKN St. Pölten.
Von den Glanzzeiten von VSE St. Pölten in der Bundesliga blieb Sturm 19 immer weit entfernt. Zuletzt hatte man sich nach einem Zwangsausgleich 2003 bis in die 1. Landesliga in der Saison 2007/08 hochgearbeitet. Finanziell blieb es aber problematisch, sodaß man sich am Saisonende aus der Landesliga zurückzog und 2008 in der 2. Klasse, der achten Spielstufe, neu begann. Es gibt also reichlich Luft nach oben, mit oder ohne zwölften Mann im Rücken.
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