Freitag, 6. März 2020

Der tödliche Pass, 95



Rezension


Der tödliche Pass
Magazin zur näheren Betrachtung des Fußballspiels
Heft 95, Dezember 2019
108 S.









Vom Anstecknadelsammeln in den 1980er Jahren über die Grenzen des Kalten Kriegs hinweg erzählt Fabian Brändle in einem interessanten Erlebnisbericht aus einer gar nicht lange zurückliegenden, aber doch schon fernen Zeit. „Für mch war klar geworden, dass jenseits von Oder und Neiße auch ganz normale Sportfreunde wohnten, die wie ich selbst im Sammeln das Fenster zur Welt erblickten.“ Zum Nachdenken regt ein Essay von Hans Peters über die Begriffe Mentalität, Demut und Galligkeit an. Dazu gibt es im Heft u.a. Kommentare zu Trainerwechseln bei 1860 und den Bayern und zu diversem anderen Geschehen auf und neben dem Fußballplatz.

Im immer lesenswerten Buchrezensionsteil war Claus Melchiors Bewertung des kontrovers diskutierten Buchs von Hans Woller über Gerd Müller und das Umfeld des FC Bayern spannend. „Woller sieht sich mit der Kritik konfrontiert, er habe mit seiner Biografie eine Ikone beschädigt, mit einem Mann, der schwerkrank in einem Heim leben, könne man so doch nicht umgehen. Davon kann keine Rede sein. Der Text ist durchgehend von großem Respekt, ja Zuneigung, für seinen Gegenstand geprägt. Wie es sich für einen seriösen Historiker gehört, hat Woller sich allerdings geweigert, eine verklärende Heldenlegende zu präsentieren, sondern ein Leben mit seinen positiven wie negativen Aspekten dargestellt, was Größe und Bedeutung Gerd Müllers in keiner Weise Abbruch tut.“

Unter den rezensierten Büchern ist auch Mythos Gruabn.

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