Donnerstag, 9. Januar 2014
11 Freunde, 146
Rezension
11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 146, Januar 2014
122 S.
Trifon Ivanov. Der interessanteste Teil des Hefts ist Thomas Pitrels Text über einen Besuch bei diesem unvergeßlichen ehemaligen Rapidspieler. Er lebt zurückgezogen in seiner Heimatstadt Veliko Tarnovo in Bulgarien und baut dort eine Fußballschule auf. „Als Spieler habe ich für Schlagzeilen gesorgt, heute möchte ich ein ruhiges Leben führen und mich meiner Familie widmen.“ Es sei ihm gegönnt. Viele schöne Geschichten läßt der Artikel Revue passieren. Er erzählt auch vom Moment, als der Großteil der damaligen Rapidmannschaft 1996 bei Manchester United noch vor dem Champions-League-Spiel eine Einkaufstour in den dortigen Fanshop unternahm. So ein Merchandising-Angebot war damals hierzulande unbekannt. Ivanov erzählt, nach ihrer Rückkehr habe er ihnen gesagt, sie hätten damit bis nach dem Match warten können und „in ihren Köpfen stünden sie jetzt schon als Verlierer fest.“ Auch Trainer Dokupil erzählte ja seither öfters, daß damals zwischen ihm und der Mannschaft einiges zu Bruch ging.
Leider ist Pitrel in Details ungenau. So war Hannes Nouza nicht Präsident von Rapid und „übernahm“ auch nicht danach den lila Verein, wohin ihm Ivanov folgte. Dennoch ist es eine interessante Lektüre und schön, von Ivanov zu hören.
Der Madrider Stadtteilverein Rayo Vallecano ist hierzulande bekannt, weil Toni Polster dort einmal gespielt hat. Es gibt über diesen Verein aber noch viel mehr Interessantes zu erzählen. Mit der wohl zutreffenden Zusammenfassung „Das kleinste Stadion und die beste Stimmung. Das wenigste Geld und der mutigste Fußball.“ wird hier ein Artikel angerissen und verspricht viel. Der Text berichtet über den Verein, erfüllt die hochgesteckten Erwartungen nach einem Hineinschnuppern in Faszinosum und Atmosphäre aber nicht wirklich.
Interessant sind im Heft noch Portraits des ehemaligen Vorsängers und heutigen Co-Trainers von Polonia Warschau sowie des Berliner Fußballers Michael Fuß, der seit zwanzig Jahren als Stürmer Tore wie am Fließband schießt, aber dennoch nicht ganz nach oben kam.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen