Tschechien, Divize D, 1. kolo, 10.8.2013
Orelský stadion, ca. 200
Mit gleich zwei Doppelschlägen entscheiden die Gäste vom SK Líšeň das Match für sich. Die Heimischen machen von Anfang an das Spiel, fangen sich aber bereits in der ersten Halbzeit binnen Minuten zwei Tore, während es für sie nur zum Anschlußtreffer reicht. Auch nach der Pause das gleiche Bild, Uherský Brod dominierte und Líšeň spielt cool auf Konter. Aus einem solchen fällt dann kurz vor Schluß das entscheidende 1:3 und wiederum Minuten darauf als Draufgabe das vierte Tor. Aufsteiger Uherský Brod hat mit viel Aufwand nichts erreicht.
Die Geschichte des Fußballs begann hier im Jahr 1893 mit der Gründung des Sportvereins EV Ungarisch Brod der deutschsprachigen Gemeinde der Stadt. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen der tschechische ČSK Uherský Brod (ČSK steht für Český sportovní klub) und der jüdische Verein Maccabi hinzu, später noch ein FK Meteor. Nach der Ermordung der jüdischen Bevölkerung im Holocaust und der Vertreibung der deutschsprachigen nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der ČSK als Stadtverein übrig, der sich auf die Tradition seit 1893 beruft. 1972 stieg er erstmals in die Divize auf. 1993/94 hatte man zwar in der mährisch-schlesischen dritten Liga nur den zweiten Platz belegt, konnte 1994/95 aber durch eine Aufstockung der zweiten Liga erstmals zweitklassig spielen. Dies dauerte nur eine Saison, aber stellt den größten Erfolg der Vereinsgeschichte dar. 2012/13 gewann man die Kreisliga und stieg nach zwei Jahren wieder in die viertklassige Divize auf.
Das Orelský stadion wurde 1933 als Sportanlage des tschechischen katholisch-nationalen Sportvereins Orel („Adler“) eröffnet. Im kommunistischen Regime wurde er 1952 aufgelöst, das Stadion wurde weiter für den Fußball genützt. Nach 1989 nahm Orel wieder sein Vereinsleben auf. Die Tribüne bietet 200 Sitzplätze auf Holzbänken sowie ein schönes Altstadtpanorama als Ausblick. Den besten Platz hat der Platzsprecher, der das Spiel von einem Turm aus überblickt und die Anzeigetafel bedient.
In Uherský Brod wurden vor dem Spiel ein weiteres Stadion und Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt.
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