Donnerstag, 7. Mai 2020

11 Freunde, 222




Rezension


11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 222, Mai 2020
116 S.








„Nun aber ist die Fußballblase nicht mit lautem Knall geplatzt, sondern ihr ist einfach und unspektakulär die Luft ausgegangen.“ resumiert Chefredakteur Philipp Köster zum Stillstand des Fußballs nach den immer weiter auf die Spitze getriebenen Finanzexzessen des Profifußballs. Er erwartet eine Läuterung: „Wer jetzt nur auf sein eigenes Konto starrt und Solidarität für einen sozialistischen Kampfbegriff hält, wird am Ende dafür teuer bezahlen. Auch weil die Anhänger anders auf den Fußball und seine Akteure blicken werden. Es werden jene gestärkt aus der Krise hervorgehen, die gezeigt haben, dass die Beziehung zu den Fans nicht nur aus hohlen PR-Phrasen und Instagram-Postings besteht.“ Eine mutige Hoffnung.

Das Heft besteht hauptsächlich aus versammelten Erzählungen von Spielern und Trainern über besondere Momente des Fußballs. Mit manchen kann man sich identifizieren, wenn etwa Christian Streich vom Besuch des Europacupfinales zwischen dem FC Barcelona und Fortuna Düsseldorf als 13-jähriger an der Seite seines Vaters im nahen Basel 1979 erzählt und wie ihm ein Barça-Fan in der Straßenbahn Kappe, Schal und Anstecker schenkte. Andere sind eher fragwürdig, wie Selbstmitleid eines Heribert Bruchhagen darüber, dass er einst 1999 zur Spielerbeobachtung zu einem U21-Länderspiel in eine Kleinstadt im schwedischen Nirgendwo eine Dienstreise unternahm. Dazu gibt es viele und großteils sehr schöne Fotos, welche den Hauptwert des Hefts ausmachen.

Stadionposter gab es in dieser Ausgabe nicht.

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