Bundesliga, 21. Runde, 12.2.2017
Ernst-Happel-Stadion, 15.577
Am Spielfeld war das 320. große Wiener Derby kein großes Fußballfest. Rapids Spiel wurde nach der Pause mit dem verdienten Führungstreffer belohnt. Der unnötige Ausschluss von Joelinton war dann ein Wendepunkt. Aber man kann mit so einer Situation auch anders umgehen. Denn mit zehn Mann wurde eine halbe Stunde lang nur mehr auf Halten des Ergebnisses und Einmauern gespielt. Das Resultat dieses untauglichen Versuchs folgte in der Nachspielzeit: Das frustrierende Ausgleichstor.
Auf den Tribünen zog das Derby mit lila Heimrecht wie üblich nicht die Massen an, auch wenn mit Gratiskarten für Schulklassen hunderte sonst leere Plätze im Sektor B gefüllt wurden. Im Rapid-Auswärtsblock ging es dagegen wieder hoch her. Viel Pyro erleuchtete den Sektor F3, dessen Gesänge durch das Oval hallten. Dazu gab es etwas ungewohnte Böller-Kanonaden, die teilweise bis herüben auf der Längsseite das Mark erschüttern ließen. Mit denen, die nah dran an den Explosionen stehen mussten, möchte man da beileibe nicht tauschen. Wie auch beim beim letzten Mal im Sommer gab es wieder das Echo als Wechselgesang zwischen Auswärtssektor und Rapidfans auf der Längsseite im Sektor B bzw. diesmal auch mit dem erst kurz vor dem Spiel geöffneten zweiten Fansektor neben der Anzeigetafel auf A3. In der lila Kurve wurde mit mehreren Spruchbändern verschiedenen Verstorbenen gedacht, u.a. mit „Stefano vive“ dem 1984 getöteten Triestiner Stefano Furlan.
Nachdem Rapid ein Freundschaftsspiel zur Unterstützung der vor dem finanziellen Aus stehenden Vienna angeboten hatte, zogen auch die Lilanen nach und widmeten einen Teil des Tageskartenverkaufs als Spende sowohl für die Vienna als auch den Sportklub.
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