Donnerstag, 5. Juni 2008

Pelé und Garrincha


Rezension


Pelé und Garrincha - Brasilianische Fußballkönige
(Pelé, Garrincha, Dieux du Brésil)
Frankreich 2002
Regie: Jean-Christophe Rosé
81 min.




ARTE hat gestern die wunderschöne Dokumentation über die beiden Götter Brasiliens Pelé und Garrincha gezeigt. Beide aus unterprivilegierten Verhältnissen, beide keine "Weißen", Garrincha noch dazu mit verkrüppelten Beinen. Und beide wahre Wunderkicker. Die Spielszenen im Film demonstrieren das durchaus nachdrücklich (beeindruckend sind bei diesen übrigens auch die Bilder der brasilianischen Fans mit Rauch und Fahnenmeer - ein etwas anderer Anblick als bei uns in den 1950er Jahren!).

Thema des Films ist die unterschiedliche Entwicklung der beiden: Hier Garrincha, mit turbulentem Privatleben, aber herzergreifender Liebesgeschichte mit seiner zweiten Frau, der immer wieder zu seinen Wurzeln am Land, im Urwald zurückkehrt. Und auf der anderen Seite Pelé, der Geschmeidige, Geschleckte, der den Militärdiktator umarmt. "Der eine zeigt sich immer öfters in Anzug und Krawatte, der andere spielt am liebsten barfuß".

Bewegend v.a. die Sequenzen am Schluß, wo beim Karneval irgendwann Ende der 70er/Anfang der 80er der vom Alkohol gezeichnete Garrincha als trauriger Haufen Elend auf so einem Wagen sitzt, gegengeschnitten zu einem ausgelassen feiernden Pelé.

Pelé ist heute noch ein Werbestar, Garrincha ist vor 25 Jahren gestorben und fast vergessen. In 11 Freunde und Null Acht waren letztens Artikel über ihn zu seinem 25. Todestag.

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