Freitag, 8. November 2024
Stadionul Dinamo, Chișinău
Chișinău, 8.11.2024
Das Stadionul Dinamo wurde 1945 in Chișinău eröffnet, nachdem bald nach der sowjetischen Rückeroberung 1944 am Gelände des ehemaligen Deutschen Markts (Pieţe Nemţeşt) der Stadt mit dem ersten Stadionbau der Nachkriegszeit begonnen worden war. Im Lauf der Zeit wurde mehrmals um- und ausgebaut (1953, 1969, 1981 und 2008). Der Name Dinamo weist auf die Zugehörigkeit zum Polizeiapparat im sowjetischen Sportsystem hin und auch heute gehört die Sportanlage dem Innenministerium der Republik Moldau. In den letzten Jahrzehnten beheimatete das Stadion neben dem Polizeisport immer wieder auch die Fußballspiele diverser Vereine, so etwa 1990 bis 2005 jeweils FC Agro Chișinău und FC Politehnica Chișinău sowie 2006 bis 2017 Academia UTM. Der Polizeisportverein Dinamo wurde am 24.8.1944 gegründet. 1993 wurde daraus der heute bestehende Clubul Sportiv Central „Dinamo“. Die Fußballsektion benannte sich 1993 in Torentul Chisinau um und löste sich 1996 auf.
2023 wurde anlässlich eines Länderspiels zwischen der Republik Moldau und der Tschechischen Republik eine Gedenktafel für Josef Seidl angebracht. Der 1873 in Böhmen geborene Tscheche war in der tschechisch-nationalistischen Turnbewegung Sokol aktiv gewesen und wanderte zur Arbeit ins russische Zarenreich aus, wo er 1905 bis 1909 in Jalta und 1909 bis 1917 in Chişinău als Turnlehrer an Schulen arbeitete. Er war hier als Pionier des Fußballs aktiv, lehrte und verbreitete den Sport und war am 29.8.1911 Schiedsrichter eines unweit vom heutigen Dinamo-Stadion ausgetragenen Spiels einer Schülermannschaft der Stadt gegen eine Schulmannschaft aus Odessa. Dies war das erste städteübergreifende Fußballspiel in Chișinău. Im Ersten Weltkrieg meldete sich Seidl 1917 als Soldat zur Tschechoslowakischen Legion, die an der Seite der Alliierten am Krieg gegen Österreich-Ungarn teilnahm, und kehrte nach Kriegsende in den neuen Staat Tschechoslowakei zurück, wo er bis zum Pensionsantritt 1935 als Berufsoffizier als Militärberater des tschechoslowakischen Staatspräsidenten arbeitete.
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