Polen, I Liga, 28.5.2011, 32. kolejka, 28.5.2011
Stadion ul. Bukowa, 2.000
GieKSa, wie GKS Katowice genannt wird, legt einen Blitzstart hin, dominiert, spielt Chancen heraus. Doch ins Goal trifft man nicht. Auf der Gegenseite machen die Gäste von KSZO Ostrowiec Świętokrzyski aus ihren ersten drei Chancen drei Tore und führen bald 3:0. Das führte zu Unmutsbekundungen bei den Heimfans. Die Gäste standen tief und mehr als ein 2:3 schaute für die Kattowitzer schlußendlich nicht mehr heraus. Als deutlich aktivere Mannschaft bitter. Für die Gäste ging es in der drittletzten Runde der zweiten polnischen Liga noch gegen den Abstieg.
Mit Niederlagen kann man hier besonders gut umgehen, wenn man auf die Anzeigetafel schaut. Denn ungewöhnlicherweise steht darauf das Gästeresultat zuerst und die Heimtorzahl zuletzt, sodaß das 2:3 als 3:2 angezeigt wurde.
Im Fansektor auf der Gegentribüne schwieg man von Beginn an aus Protest gegen weitere Einschränkungen für Fußballfans durch die Regierung nach Ausschreitungen beim Cupfinale. Glücklicherweise komme ich nicht allein wegen des Supports hierher, sonst wäre ich an diesem Abend ebenso wie am nächsten Tag bei Górnik Zabrze unglücklich gewesen. Der dramatische Spielverlauf entschädigte.
GKS Katowice wurde 1964 aus der Fusion eines Dutzends an Sportvereinen gegründet. GKS steht für Górniczy Klub Sportowy und ist wie die ganze Region geprägt von der schlesischen Bergbautradition. An Titeln verzeichnet GKS drei Cupsiege (1986, 1991, 1993). Immerhin vier Mal (1988, 1989, 1992 und 1994) erreichte man in dieser Zeit den zweiten Platz in der ersten Liga. Die letzten Jahre waren allerdings geprägt von finanziellen Problemen.
Das Stadion ul. Bukowa ist älter als der Verein. Der Ausbau des Stadions begann bereits in den 1950er Jahren, als die erste Tribüne in Form einer Böschung aufgeschüttet wurde. Es spielte hier damals der Vorgängerverein Rapid Wełnowiec. Das Stadion hatte damals noch eine ovale Form samt Laufbahn, wie sie heute noch hinter einem Tor erkennbar ist. In den 1980er Jahren wurde das Stadion dann zum reinen Fußballstadion mit drei getrennten Tribünen umgebaut, mit einer großen Haupttribüne mit Sitzplätzen (1984), der überdachten Stehplatztribüne auf der Gegenseite sowie einer weiteren Tribüne hinter einem Tor. Letztere wurde erst kürzlich abgerissen. Ein Tribünenneubau soll hier der Auftakt zu einer Runderneuerung des Stadions werden. Derzeit hat das Stadion daher nur eine offizielle Kapazität von 6.710 Plätzen.
Im weiteren Verlauf des Aufenthalts wurde die Stadt Kattowitz besichtigt, ebenso wie Zabrze. Das oberschlesische Kohlenrevier ist dicht besiedelt und voll an traditionsreichen Fußballvereinen. Besichtigt wurde noch der Unterliga-Ground von Milenium Wojkowice.
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