Wels, 9.9.2011
Ein Lost Ground mit viel Geschichte stand am Beginn eines Abends in Wels, der nach kurzer Stadtbesichtigung beim Regionalligaspiel des FC Wels endete.
Der Fußball begann in der oberösterreichischen Stadt im Jahr 1912 mit der Gründung des Welser SC. Es begann eine Geschichte der für eine Stadt dieser Größe bemerkenswert vielfältigen Vereinslandschaft − und eine Geschichte der Fusionen. 1921 kam der SK Hertha Wels hinzu, 1940 (oder 1950) der ESV Wels, 1946 der ASK Blaue Elf Wels, 1947 die Eintracht Wels und 1949 der FC Union Wels.
1975 wurden die beiden Traditionsvereine Welser SC und Hertha fusioniert, zum neuen Welser Sportclub Hertha (WSC-Hertha). „Grün-weiß und blau-weiß verschmolzen zu grün-blau. Rein wirtschaftlich betrachtet war es sicher eine vernünftige Lösung. Doch wie meist bei einer Fusion gibt es Opfer. In diesem Fall (und wie später in jenem des FC Wels) blieben Emotionen, Leidenschaft und vor allem Fanatismus auf der Strecke. WSC und Hertha − das waren zwei verschiedene ,Weltanschauungen‘!“ schrieb darüber Manuel Fischer im Buch ... wenn der Rasen brennt ....
Nach der Fusion spielte WSC-Hertha in der ersten Landesliga, bald darauf in der zweiten Landesliga. Nach kurzem Höhenflug in der 1. Landesliga Ende der 1990er Jahre ging es wieder nach unten. Eine Anzahl an finanziellen und sportlichen Krisen begleiteten den Verein. Heute versucht man sich in der Bezirksliga Süd.
99 Jahre nach seiner Gründung ist vom historisch ersten Welser Fußballverein wenig über. Auf der 1925 eröffneten ehemaligen Heimstätte befindet sich heute ein Spielplatz. Manuel Fischer berichtet in seinem Buchbeitrag, daß den historischen Ort die originalen Tore vom alten WSC-Platz noch lebendig machen, die hier an geänderter Position noch stünden. Sie sind im 2008 erschienen Buch auch noch abgebildet. Heute sind sie leider nicht mehr zu bewundern. Bei meinem Besuch standen hier zwar an derselben Stelle Fußballtore, die auch genutzt wurden. Es waren allerdings moderne Kleinfeldtore.
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