Barcelona, 19.2.2016
Das Olympiastadion von Barcelona wurde für die Weltausstellung von 1929 gemeinsam mit weiteren Bauten auf dem Berg Montjuïc errichtet. Es war als Stadion der Bewerbung um die Olympischen Spiele von 1936 vorgesehen, diese wurden dann aber an Berlin vergeben. Als Protest gegen die Spiele in Nazideutschland wurde in Barcelona eine Volksolympiade (spanisch Olimpiada Popular, katalanisch Olimpíada Popular) als Gegenveranstaltung organisiert, die hier stattfinden sollte. 6.000 Teilnahmerinnen und Teilnehmer aus 22 Ländern kamen dafür her, v.a. Mitglieder von Gewerkschaften und sozialistischen Arbeiterparteien. Aufgrund des rechten Militärputsches und des folgenden Bürgerkriegs wurden die Spiele nach der Eröffnungsfeier abgebrochen. Rund 200 Athleten, die meisten Deutsche und Italiener, die faschistische Diktaturen schon von zuhause kannten, blieben in de Stadt und schlossen sich Militäreinheiten zur Verteidigung der Republik an. Das wurde zur Keimzelle der Internationalen Brigaden, in denen Antifaschisten aus ganze Europa bis 1938 am Krieg teilnahmen. Eine Gedenktafel erinnert an die Olimpíada Popular.
1992 fanden dann aber doch noch Olympische Spiele in Barcelona statt und das 1989 renovierte Stadion war der Hauptaustragungsort. Zuletzt wurde das Stadion für eine Leichtathletik-EM 2010 renoviert. Seit dem letzten Umbau hat das Stadion 55.000 Sitzplätze.
Nach der Schließung seines traditionellen Estadi Sarrià trug Espanyol de Barcelona hier von 1997 bis 2009 seine Spiele aus, bis sie ihr neues Stadion am Stadtrand eröffneten.
Bis 2001 hieß das Stadion Estadi Olímpic de Montjuïc. Dann wurde es nach dem katalanischen linken Politiker Lluís Companys benannt. Zur Zeit der Republik war er Bürgermeister von Barcelona, dann Minister und später Präsidenten der Generalitat de Catalunya, also Regierungschef Kataloniens. Nach der Niederlage der Republik im Spanischen Bürgerkrieg gegen die Putscharmee Francos 1939 floh er nach Frankreich. Dort wurde er 1940 von der deutschen Gestapo verhaftet und von den Nazis an ihren Verbündeten Franco ausgeliefert. Er wurde nach Schnellverfahren im Castell de Montjuïc hingerichtet.
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