Donnerstag, 10. Februar 2011

Ballesterer 59


Rezension


Ballesterer fm
Nr. 59, Februar 2011
66 S.







Das Titelthema des Hefts gilt der FIFA und ihres nach der Devise Geld regiert die Welt vorgehenden Präsidenten Sepp Blatter. Dominik Sinnreich steuert 15 Seiten zu seinem Spezialthema, dem er bereits einige Kolumnen gewidmet hatte, bei. Lesenswert und empfehlenswert! Die Fédération Internationale de Football Association hätte sich ehrlicherweise schon längst in Fédération Internationale pour gagner de l'argent umbenennen, den Fußball im Namen durch das Geldverdienen ersetzen sollen.

Einen kleinen Relaunch hat sich der Ballesterer im neuen Jahr verordnet. Stefan Krafts satirischer Barometer scheint gestanzt und durch eine mysteriöse Taktiktafel ersetzt worden zu sein. Mario Sonnbergers geschätzte Medienkritik heißt jetzt nicht mehr schön Gegen den modernen Fußballjournalismus, sondern schnöde Pressecorner. Die grafische Neugestaltung von Einleitung und Rezensionsteil gefällt hingegen. Jedenfalls scheint einer der grafisch Verantwortlichen, Benjamin Kuëss, im Layout kundiger zu sein als bei den seit Jahren rigiden Eintrittskartenverkaufsmodalitäten in Italien, wie aus seinem Groundhopping-Bericht über ein Spiel in Rom hervorgeht. Nur die Vielzahl an ikonographischen Spielereien bei den Buchrezensionen ist doch etwas verwirrend.

Von Reinhard Krennhuber und Doruk Yurdesin gibt es einen interessanten Abschiedsartikel über das Istanbuler Ali-Sami-Yen-Stadion von Galatasaray. Welch idyllisches Bild, daß im geschlossenen Stadion Katzen auf den Ledersesseln des VIP-Sektors schlafen. Etwas mißverständlich heißt es im Text, das alte Taksim-Stadion wäre im zweiten Weltkrieg zerstört worden. Es wurde zwar zeitlich während des Zweiten Weltkriegs abgerissen, aber nicht durch diesen zerstört. Die Türkei war damals ja neutral und nicht kriegführend.

Äußerst nützlich ist darüber hinaus wieder einmal Wolfgang Pennwiesers ärztliche Ratgeberkolumne, diesmal über den Bandscheibenvorfall.

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