Italien, Serie B, 25a giornata, 7.2.2015
Stadio Romeo Menti, 7.629
Vicenza tat sich schwer, gegen die dicht verteidigenden Gäste aus Perugia das Spiel zu machen. Während selbst kein Tor gelang, kamen diese zu einem Treffer gegen den Spielverlauf. Nach der Pause konnte Vicenza das Ergebnis umdrehen. Nach dem dritten Tor machten sie offensiv nichts mehr, wodurch dann Perugia zu Chancen kam. Es blieb aber beim letztlich verdienten Sieg der Gastgeber.
Das Intro in der Curva Sud zu Matchbeginn mit in die Luft geschossenen Konfettisäulen sowie viel schönem Rauch war ein guter Einstand. Zwar nicht durchgehend, aber doch immer wieder sang die Heimkurve auf gutem Niveau. Dazu bemühte sich auch der Auswärtsanhang um Stimmung. Somit entstand an diesem Nachmittag im gut besuchten Stadion eine ansprechende Atmosphäre.
Vicenza Calcio wurde 1902 als Associazione del Calcio in Vicenza (ACIVI) gegründet. 1911 erreichte man das Finale um die italienische Meisterschaft, verlor aber in Hin- und Rückspiel gegen Pro Vercelli. 1942 kam man erstmals in die Serie A. Nach dem Abstieg 1948 spielte Vicenza dann von 1955 bis 1975 und von 1977 bis 1979 wieder erstklassig. Ab 1953 trug der Klub den Namen einer Wollwarenfirma im Vereinsnamen und hieß bis 1990 Lanerossi Vicenza. Da Sponsoring bis Anfang der achtziger Jahre noch verboten war, erfolgte dies indem die Firma den Verein übernahm und als Abteilung in das Unternehmen eingliederte. Das R-Trademark der Firma entwickelte sich zum Vereinssymbol. Einer der größten Erfolge Vicenzas war der zweite Platz in der Serie A 1977/78, der als Aufsteiger errungen wurde und bei dem Paolo Rossi Torschützenkönig wurde. In den 1980er Jahren begann hier Roberto Baggio im Profifußball. Erst 1995 stieg Vicenza wieder in die Serie A auf und hatte dann bis zum erneuten Abstieg 1999 die besten Jahre. Mit dem Cupsieg gab es 1997 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Im Europacup der Cupsieger stürmte man bis ins Semifinale. Mit Ausnahme der vorigen Saison in der dritten Liga spielt Vicenza seit 2001 in der Serie B.
1922/23 wurde Vicenza vom Österreicher Franz Sedlacek trainiert, der in Wien beim WAF und der Hertha gespielt hatte. Ihm folgten bis 1939 ausschließlich Trainer aus dem ehemaligen Österreich-Ungarn im Amt, hauptsächlich Ungarn. Bemerkenswert, aber nicht ungewöhnlich in jener Zeit des calcio danubiano. Im Jahr 1937 gab es in den drei höchsten italienischen Ligen 36 ausländische Trainer, davon kamen 27 aus Ungarn, acht aus Österreich und einer aus der Tschechoslowakei, wie Bernhard Hachleitner im Buch Die Legionäre aufzählt.
Rapid spielte hier 1992 im Zuge eines Wintertrainingslagers vor 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauern 1:1 gegen Vicenza.
Das Stadio Romeo Menti wurde 1935 mit dem faschistischen Namen Campo sportivo del Littorio eröffnet. Es hatte um das Spielfeld herum noch eine Laufbahn, die 1956 überbaut wurde, womit das Stadion 17.000 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz bot. 1967 wurden Kurven und Distinti auf die heutige Größe ausgebaut. Das Stadion fasste damit 33.000 Plätze. Der Umbau von 1993 verringerte die Kapazität auf 20.920. Heute gibt es 17.163 Plätze, wobei nur sind 12.200 zugelassen sind. 1949 wurde das Stadion nach dem aus Vicenza stammenden und hier beim Verein aufgewachsenen Fußballer Romeo Menti benannt, der als Torino-Spieler beim Flugzeugabsturz von Superga mitsamt der Mannschaft des Grande Torino ums Leben gekommen war. Das Stadion von Juve Stabia ist ebenfalls nach ihm benannt.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Vicenza besichtigt.
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